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Die 1970er
(wegen Dienstantritt in Zeven 1978 nur bis 1978)

Hannover - Fulda - Zeven

1 Buchladen

3 kurzes Unterrichten - Die Physiker

Der Vorspann in Sachen Politik und Musik der 1970er Jahre:

die POLITIK

die Musik:


 

jimi hendrix - der mann war kult. er gehört in den club derjenigen, die mit 27 gestorben sind. (er im schlaf mit alkohol und schlaftabletten im blut.) "watchtower" war einer seiner bekanntesten aufnahmen, aber am beeindruckensten fand / finde ich seine interpretation der amerikanischen nationalhymne. seine version drückt aus, was man von dem politischen amerika hielt: nichts!

die moody blues fielen etwas aus dem rahmen. die musik war schon recht anspruchsvoll und
beim tanzen konnte man da eng tanzen, war schon was besonderes.

 

 

die doors - das waren die wilden ungebärdigen, die anfang der 1970er jahre in deutschland furore machten, obwohl sie schon viel eher tätig waren. der sänger jim morrison wurde mal mitten in einem konzert verhaftet (wurde gefilmt) und das von mir ausgesuchte lied the end war wieder mal ideal für die kiffer-szene, aber auch so lieder wie when the music is over, light my fire oder riders on the storm treffen direkt ins herz oder in meine seele. damals stand diese gruppe für mich nicht so im vordergrund.

der besuch am grab von jim morrison: schon 1971 starb morrison in paris; ich war schon mal an seinem grab, auf dem friedhof Père Lachaise. eigentlich bin ich kein grufti, trotz meiner schwarzen kleidung naja, ein bisschen bin ich das wohl schon. in ermangelung von echten bildern unseres buchladens folgen stattdessen fotos von diesem wunderschönen friedhof. in deutschland sind sie immer so super ordentlich, erst am grab von karl marx, das ich auf meiner england-tramptour besuchte, sah ich, wie wild romantisch friedhöfe aussehen können. aber länger als eine stunde kann ich mich auf friedhöfen nicht aufhalten, aus den schon genannten gründen.

 





bild 1, ein eindruck des berühmtesten friedhofs von paris, dann 2. das grab von morrison. 3. ein eigenes foto von damals, das ich dort gemacht hatte. die katze hatte ich wohl im blick,
aber erst später, als ich den film entwickelt und das foto selbst vergrößert hatte, sah ich diese gestalt - diese hand!!? gehörte das zum grabmal? war der mensch echt? - 4. schließlich der fotograf.

1970er Jahre (2)

erstaunlich, wohin mich dieses nachdenken über die mystischen zahlen gebracht hat. von der hitparade meiner frühen jugend zu den ereignissen in meinem leben. und je mehr ich darüber nachdenke, um so mehr einzelheiten fallen mir ein. ich kann das jetzt alles niederschreiben, geradezu passend in dieser corona-zeit.

was in der wikipedia-aufstellung fehlt, das ist die studentenbewegung, die prügel-perser in berlin beim schah-besuch, also: studenten“unruhen“: ich war nur am rand dabei, irgendwie war ich noch zu jung. die springer-druckhausbelagerung hab ich in hannover mitgekriegt, bin abends extra hingegangen, ja, da war einiges los. einmal stand ich am rande einer demo, bei den „normalen“ leuten, die sich tw abfällig äußerten. ich war auch nur zuschauer, weil ich da irgendwie eine kleine OP gehabt hatte. habe mit einigen leuten "diskutiert", aber nur etwas, verbal. der sehr häufig benutzte satz lautete: "geh doch nach drüben!" oder "geh doch in die ostzone!"

am steintorplatz, wo diese auseinandersetzung stattfand, gab es einen plattenladen. mein musikgeschmack änderte sich, es kam die zeit, in der sophisticated (rock) music mainstream für uns wurde. der inhaber sagte, ich könnte einfach zum anhören vorbei kommen. toll. schmuseplatten waren nicht mehr in, jetzt begann die anspruchsvolle musik um sich zu greifen. wie in der klassischen musik spielte variirte lautstärke, die dynamik eine immer größere rolle. gruppen wie deep purple, pink floyd, doors, led zeppelin.

buchladen
imit unterstützung einer linken gruppe, bei der ich mitgemacht hatte, sollte ich mit dem bücherfundus einen buchladen gründen, was ich auch gemacht habe. wir fingen an, aber vor allem mit kommissionssendungen (bücher gegen spätere bezahlung oder rückgabe) von vielen verlagen. nach einem halben jahr hatten wir schon einen gewissen wirtschaftlichen erfolg, sodass wir uns die spende für nordvietnam leisten konnten.
in der nordstadt gab es eine links-liberale (das war damals ein schimpfwort!) buchhandlung, der wir wahrscheinlich erheblich konkurrenz machten; sie verlegten sich dann stärker auf ihre bisherige funktion eines antiquariats.

einmal habe ich an einem treffen des linken buchhandels teilgenommen, auf einer burg (wo war das nur?), und da habe ich den damals in der szene sehr berühmten k d wolf getroffen, mit ihm gesprochen sogar. gesprächsstoff war unsere namenswahl. unser buchladen hieß nach thälmann und so ordneten sie uns richtung DKP ein, was aber nicht der fall war. das gab immerhin gesprächsstoff; wir waren zwar nicht mittendrin im geschehen, aber man suchte das gespräch mit uns. sie waren erleichtert, missbilligten trotzdem unsere namenswahl. (das war ein kleiner nachklang der differenzen der linken in den 1920er und 1930er jahren. ihre zusammenarbeit hätte hitler verhindern können.)

vom buchladen usw haben wir keine fotos gemacht. ärgerlich heute.

deshalb aufnahmen von heute. hannover, schneiderberg, in der nähe mehrerer uni-gebäude. die straße, in der der gegründete buchladen seinen anfang nahm. auf dem rechten bild ganz links, dieses debeka-büro, da könnte unser buchladen gewesen sein. in der mitte die tür links daneben noch ein schaufenster. zuvor war das ein friseurladen gewesen. einer von uns, h. g., der sehr seriös aussah und auch so auftrat, stellte den kontakt mit dem vermieter her. als dann der vermieter uns - frisch eingezogen - besuchte, drückte er seine missbilligung nur durch sein schweigen aus und ... dass er beim weggehen die tür weit auf ließ. aber das kümmerte uns nicht.

im buchladen hatte sich schon bald einer durch sein engagement zum mitverantwortlichen entwickelt. eines tages stand ich vor der entscheidenden frage: buchladen oder studium. lange brauchte ich nicht, um mich für das studium zu entscheiden, zumal mein kompagnon ohne weiteres bereit war, den laden alleine zu führen.

ich konzentrierte mich also auf das studium.


das war ewig mein lieblingslied. (gehörte aber zu U-POP.
die doors gehörten zu E-POP.
so fand ich das.

 


ich konzentrierte mich also auf das studium. den berühmten professor hans mayer

[Hans Mayer (Literaturwissenschaftler) – Hans Mayer ist Ehrenbürger der Stadt Leipzig, Ehrendoktor der Universitäten in Brüssel, Wisconsin und Leipzig, Ehrenprofessor der Universität Peking, Träger des Nationalpreises der DDR sowie des Großen Verdienstkreuzes mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland.]
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Mayer_(Literaturwissenschaftler)

hatte ich bei vorlesungen kennengelernt, die dann leider abgeschafft wurden. mayer sprach absolut druckreif, wahnsinn! bei bemerkungen wie "mein freund gerhard hauptmann" lächelte man wohl, aber er kannte ja diese leute!!
einmal, nach einer vorlesung, ich saß am rand im hörsaal, ging er mit einem studenten (engere kreis; hauptseminarstudent) vorbei. den fragte er: "stehen die studenten noch hinter mir?" mayer war wohl sehr empfindlich, kein wunder bei seinem lebenslauf, ja, es war eine wilde zeit, aber er brauchte sich nicht zu sorgen.
ein seminar mit ihm habe ich leider nicht mehr machen können.

mit meinem freund b. stieß ich stattdessen auf den jungen professor g., ("schüler" von hans mayer, ernst bloch und walter jens), mit dem wir bald enger zusammen arbeiteten. b. und ich saßen dann im 5. semester im hauptseminar von g. und waren vll ein wenig überheblich, da wir eben mit g. eng zusammen arbeiteten.

(g's universitäre "väter": ein fernseh-screenshot mit walter jens, ernst bloch und hans mayer.)

aber gottseidank nur kurz, denn wir "gingen in einer größeren hauptseminar-gruppe auf", wo es keine privilegierten gab.
das hauptgebiet von g. war schiller und die trivialliteratur. durch ihn haben wir marlitt kennen und schätzen gelernt. seine habilitationsschrift heißt: glanzvolles elend - versuch über kitsch und kolportage. seine doktorarbeit war über die rhetorik schillers, deshalb beschäftigten wir uns auch sehr viel mit schiller.

ich erinnere mich an eine party bei g. es war eine verdammt feucht-fröhliche party. dort lernten wir auch seine frau kennen, die ich immer wieder mal im deutschlandfunk mit dem kalenderblatt (werktäglich nach den 9:00 nachrichten) höre; sie spricht dann über jubiläen im bereich der literatur; im november 2020 hörte ich ihren beitrag "50-jahre tatort." als sie sagte, dass sie die habilitationsarbeit korrektur-gelesen hatte und davon überhaupt nichts bzw wenig verstünde, da waren wir total gewundert; heute ist mir das völlig klar. ich habe viele abi-arbeiten gelesen und erstmal nur auf zeichensetzung geachtet. da hatte ich vom inhalt nur wenig mitbekommen.

dieses foto ist aber bei mir entstanden. r. (machte das foto), b. und ich, wir haben dem alkohol (gin, whisky) sehr zugesprochen und da kam b. auf die idee, meine quelle- und neckermann-kataloge zu zerreißen. ich machte erst ein etwas "verhaltenes" gesicht, doch dann war es ein lustiges "happening". ( = ausdruck dieser zeit)

zurück zu unserem hauptseminar: eine kleine sensation war die aufgabe, für den metzler-verlag ein rhetorik-buch zu schreiben.
beim verteilen bekam ich das 18. jahrhundert. ich war wohl zu sehr mit der eigentlichen literatur befasst, sodass ich im sinne des buches die aufgabenstellung nicht richtig beachtete. einen mehr als zweiseitigen brief erhielt ich als entschuldigung des meisters. zunächst war ich schon traurig, aber als mein namensvetter, der diesen abschnitt nun übernahm, seinen beitrag über das 18. jahrhundert vorstellte, war mir klar, dass ich das gar nicht gekonnt hätte.

b., der den wichtigsten abschnitt der antiken rhetorik bekam (zu recht!), steigerte sich allerdings außerordentlich in die aufgabe hinein; seine extrem sorgfältige und gründliche arbeit war eben auch für das 18. jahrhundert erwartet worden, aber so ins details gehen konnte ich nicht! ( obwohl ich ja auch nicht dumm bin. ;-) . das buch erschien und wurde 2005 neu aufgelegt; Grundriß der Rhetorik. zum trost bekam ich ein belegexemplar.

mein beitrag wurde so zu einem "bloßen" referat im hauptseminar; es ist auch auf dieser seite verlinkt. ich finde diese gedanken viel interessanter: handlungshemmung im 18. jahrhundert. die darstellung der rhetorik ist wie ein notwendiges knochengerüst, meine arbeit bestand darin, das "fleisch" hinzufügen.

das soll aber nicht heißen, dass ich die wichtigkeit der rhetorik kleinreden will. meine examensarbeit zeigt, für wie wichtig ich rhetorik halte, die rhetorik, nachdem sie im 3. reich schwer missbraucht wurde, bis heute in deutschland ein schattendasein führt.

das examen
g. gab mir das thema: (die rhetorik in) schillers historischen schriften. ich muss wohl am anfang wenig begeistert gekuckt haben, andererseits war es eine art fortsetzung seiner doktorarbeit. (ehre!!)
ich fand dann aber sehr bald großen dieses thema richtig gut! während der erarbeitung habe ich 95% von schiller gelesen, nur nicht seinen briefwechsel und sein fragment demetrius wartet immer noch darauf, von mir gelesen zu werden.

lesen musste ich u. a. ein irre langes buch vom "geschichtsprofessor schiller", der abfall der niederlande von spanien. (später war ich mal an den festungswerken in holland, und da dachte ich, hier spielte sich das ab, worüber ich gelesen hatte.), man musste sich in die sprache einlesen, dann ging es gut; schillers sprache ist hier viel einfacher als in den dramen (gilt übrigens auch für goethe). deshalb habe ich zu anfang meiner arbeit einige wörter aufgeführt, deren bedeutung heute völlig anders ist. (mit unterschiedlichen wortbedeutungen hat lessing schon gespielt: der wirt sagt zu tellheim, willkommen unter meinem schlechten dach. tellheim und die zuschauer denken wirklich an eine schlechte herberge, der wirt meinte aber schlicht, also einfach. (siehe minna von barnhelm)).
für die lektüre der dramen schillers brauchte ich sehr große, geduld, immerhin (!) hatte schiller ne neigung zu kernigen sprüchen, die heute noch verwendet werden. bei wallenstein etwa sagt ein general "ich kenne meine pappenheimer" oder "die axt im haus erspart den zimmermann" aus wilhelm tell.
als ich die arbeit am letzten tag abgegeben hatte, war ich "praktisch sofort" einige tage total krank. enorm, wie man den körper unter stress dazu bringen kann, zu funktionieren und dann erst schlapp machen.

das ergebnis dieser arbeit
uns vieren hat g. die gutachten jeweils vorgelesen. drei einsen und eine drei. ich hatte ne 1 und was er vorlas, das ging runter wie öl. es ist die beste zensur, die ich je bekommen habe. mein entschluss zu studieren, war also richtig.

während dieser zeit hatte ich ein paar deutsch-stunden am viti gegeben.

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die musik dieses moments sollte von deep purple sein - und child in time ist nun mal das beste von ihnen.


 

DIE PHYSIKER

über die Physiker - Aufführung

unterrichten vor dem referendariat
während der examenszeit habe ich an der schule in zeven schon mal angefragt, ob ich ein paar stunden deutsch geben könne. die haben mir sozusagen "die füße geküsst"! herr k., der stellvertretende schulleiter, kriegte sich gar nicht mehr ein. 50% unterrichtsausfall und da kommt einer her und will stunden geben!!

zwei klassen bat man mich zu übernehmen und die stunden sollte ich FR und MO geben, damit ich in der woche in hannover sein kann (daran hatte ich gar nicht gedacht). ich wählte mir zwei oberstufenklassen aus, was sehr verwunderte, denn es hieß, die jüngeren klassen seien doch leichter zu handhaben. durch das studium sei mir die oberstufe näher, meinte ich, logisch!

die namensschilder waren in der ersten stunde sehr praktisch für mich, so lernte ich die namen schnell. schul- und klassenerfahrung waren mir völlig neu und da saß ich nach dem unterricht zu hause und lernte begeistert ihre namen auswendig. mit dieser begeisterung hatten sie nicht gerechnet. ich merkte es in der nächsten stunde eigentlich sofort, dass sie ihre namensschilder vertauscht hatten. die namen hatte ich ja gut auswendig gelernt und so redete ich die schüler:innen trotz ihres falschen namensschildes mit richtigem namen an. das machte aber eindruck!


es war ein schönes unterrichten, konflikte gab es eigentlich keine, vielleicht einen:
in einer klassenarbeit hatte ich als interpretationsaufgabe das gedicht todesfuge von paul celan genommen. das empörte eine besorgte mutter und schrieb mir einen langen brief. die klasse bekam das mit und reagierte betroffen; ich glaube, ich tat ihnen leid. die klasse nahm es dem sohn der briefschreiberin auch etwas übel (man konnte die stimmung spüren), aber ich wollte keine probleme, vor allem nicht mit diesem schüler*. (spielt geige im stück)
ich wusste aber, warum ich dieses gedicht ausgewählt hatte und antwortete der mutter mit einem ebenso langen brief, indem ich erläuterte, warum ich dieses gedicht ausgewählt hatte. der inhalt ist natürlich schrecklich, schrieb ich, aber ca achtzehn jahre alte schüler und schülerinnen seien doch alt genug, um sich den verbrechen der deutschen vergangenheit stellen zu können.
dass ich nicht, wie wohl erwartet, klein beigegeben hatte, verschaffte mir respekt auf allen seiten und so war alles klar für unser späteres abenteuer.

das entwickelte sich aber erst langsam. bei der üblichen klassenlektüre war ich in der auswahl völlig frei, so empfand ich das und so war es. zunächst hatte ich mich für dramen-lektüre entschieden, da man solche texte gut in verteilten rollen lesen kann und auf diese weise viele schüler:innen dran kamen. bei der durchsicht der dramen wollte ich dann doch nicht schiller nehmen (mein studium lässt grüßen!), wallenstein - nein, bei allem respekt, den ich vor schiller habe. - da fiel mir dürrenmatts die physiker in die hände, dieses drama wollte ich schon immer mal lesen. jetzt aber. ich lag gemütlich auf dem sofa und nach den ersten seiten habe ich nur noch gelacht; ich konnte mich gar nicht mehr einkriegen!! was für eine herrliche komödie, auch wenn einem bei der problematik ganz anders werden konnte.

wie mir dann die folgende eingebung kam, weiß ich nicht mehr.** denn plötzlich hatte ich den gedanken, dass man so ein tolles stück doch auch aufführen könne. nachdem wir mit der lektüre begonnen hatten, erzählte ich ihnen von meiner idee, dass sie dieses stück aufführen sollten. erstmal waren sie wenig begeistert, sie trauten sich sowas nicht zu, bemerkte ich und überhaupt ;-) aber irgendwie ließ ich nicht locker und so langsam machten sie sich mit dieser idee vertraut. und nach einiger zeit waren sie dann sogar feuer und flamme. - wir fassten also den beschluss, die physiker aufzuführen.
damit wurde der grundstein für die theater-ag des viti gelegt.

über die Physiker - Aufführung

jetzt begannen die für so ein vorhaben üblichen fragen und probleme. wann sollten wir das stück aufführen und vor allen dingen - wo? wir hatten keine bühne!
wir sahen eigentlich nur eine möglichkeit: die turnhalle. da mussten wir gleich zwei hürden überwinden. erstmal ging es um die genehmigung des schulleiters, aber da waren wir zuversichtlich. hocherfreut waren wir, als er unsere aufführungsidee gleich bewilligte. das hatte also schon mal geklappt. aber dann kam die richtige hürde, das waren die volleyball-spielenden kollegen des viti, eine verschworene gemeinschaft. und ihr spieltermin, donnerstags 16 uhr - dieser termin war heilig!

was tun? sollte ich dr. s fragen, f. oder h.? ich habe nicht mehr in erinnerung, wen ich fragte, aber sie bewilligten uns widerwillig (!) eine woche, (mal sehen, was die da zustande bringen ...) das hieß innerhalb einer woche aufbauen, spielen, abbauen. das schaffen wir, sagten wir uns.
also los! wir begannen mit der rollenverteilung, wer wird schminken, wer wird .... ach ja, was ist nun überhaupt mit einer bühne? der schüler w. meldete sich und sagte, sein vater hätte ein baugeschäft und er erklärte sich bereit uns zu helfen.
puuuh! das wäre geschafft, es konnte also losgehen. so kam eins zum anderen und was mir sehr gefiel (schon ganz der lehrer!), dass nämlich mit den verschiedensten arbeiten praktisch alle schüler:innen eingebunden waren. alles war neu für uns und es machte viel spaß.


das muss ich noch loswerden: einer unserer französischlehrer, herr brennhausen, älter und gesetzter, bat auf der ersten konferenz nach unserer aufführung ums wort und sprach sehr ausführlich und ganz begeistert von unserer aufführung. er lobte uns über den klee.
damit hatte ich überhaupt gerechnet, zumal nicht von ihm. er erwähnte den inspektor, der bei ihm im unterricht nur ein eher schlechter schüler war, aber in der rolle - wie schön, sagte er, dass man so einen schüler so herrlich auf der bühne erleben kann.

was für eine sensation für uns, ein stück - und dann noch dieses - auf die bühne gestellt zu haben!

wir haben unser abenteuer sogar gefilmt. mit einem VCR-gerät (schwarz-weiß, aber relativ gute bildqualität. / ein system, eine entwicklungsstufe vor VHS / Video2000 / betamax) und haben dann, die digitalisierung noch nicht im blick, auf VHS (= das schlechteste system der drei setzte sich leider durch) überspielt, mit hohem qualitätsverlust. als wir digitalisieren konnten, da gab es das VCR-gerät nicht mehr!! so haben wir leider nur die ganz schlechte VHS-qualität digitalisieren können,
ich habe einen kleinen ausschnitt verlinkt. nicht die stärkste szene, aber für uns von historischen reiz, auch wenn den schauspielern das schauspielen doch recht schwer fällt. möbius' kinder verabschieden sich von ihrem vater mit einem flötenstück von buxtehude.(video 53") bei der dramatisch schlechten bildqualität der kopie kann man sich ja an die fotos halten. es ist wohl müßig darauf hinzuweisen, dass die kurze szene satirische züge hat.


die zevener zeitung war sehr zurückhaltend, der damalige chefredakteur h. fragte mich, ob dass stück nicht zu anspruchsvoll für die zevener bevölkerung sei. naja, denke ich, das ist doch irgendwie beleidigend.

wie die volleyball-gruppe reagiert hat, weiß ich nicht mehr. ich glaube, sie hatte aber gar nicht reagiert. aber ... ich bin mir nicht sicher, denn ich vermische das vll mit einem ereignis viele jahre später - nachdem man mich bat, der volleyball-gruppe beizutreten.

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*
die mutter dieses schülers hatte einen bio-hof, zur zeit der physiker völlig ungewöhnlich. vll war er deshalb ein ganz klein wenig sonderbar.
... auf seite 64 blickt er als einstein auf seine ausbildung als geheimagent zurück: " während man mir das geigen beibrachte: eine tortur für einen völlig unmusikalischen menschen."
wer ihn kannte, der lachte darüber, denn er war sehr musikalisch und wurde später musiklehrer.
wäre er 10 - 15 jahre später schüler gewesen, dann hätte er es sicher etwas einfacher gehabt. "öko" war in der schülerschaft in.


**
ich glaube, ich weiß es doch noch. als ich neulich mit meiner älteren schwester telefonierte und sie herrn alpers erwähnte, fiel es mir wie schuppen von den augen. herrn alpers, den wir geliebt haben, wir drei geschwister hatten ihn der grundschule. in meiner vierten klasse sollten wir ein theaterstück auf einem elternabend aufführen: "das klinkesklanke lowesblatt". ich sollte die hauptrolle spielen. wir lernten unsere rollen auswendig, probten szenen und bereiteten die aufführung vor. - aber das stück wurde nicht aufgeführt. die gründe hat man uns nicht genannt, weiß ich auch heute nicht. aber die enttäuschung saß tief, denn wir wollten gerne aufführen!
ich glaube, durch diesen vergessenen (latent = sagt die psychologie) frust wurde der gedanke des aufführens wieder wach, als ich dieses herrliche stück von dürrenmatt las. bin mir ziemlich sicher!

 

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fulda von der A 27 aus gesehen. links ist der aschenberg, rechts hinten das dorf hilders.
ganz links, ganz oben sind weiße häuser, in einem von denen wohnte ich.

in schleswig-holstein, hamburg, nrw und hessen hatte ich mich um einen seminarplatz beworben. in niedersachsen nicht, da sie zum nächsten termin nicht einstellen wollten.

hessen antwortete, ich könne am 1. febr in fulda anfangen. eine zusage, herrlich!!! gleich meldete ich mich im viti für den februar ab (die physiker waren ja komplett abgewickelt) und plante meinen umzug nach hessen. mit einem fulda-prospekt fand ich eine pension, in der ich für etwa zehn tage quartier nahm. ende januar fuhr ich also auf der A 7 nach süden, ich fühlte mich befreit, unheimlich zufrieden und glücklich.

einen platz in fulda hatte ich bekommen und erfuhr später, weil fulda nicht beliebt war. in erster linie waren die zensuren gegenüber den seminaren Kassel I und II im durchschnitt ein bis zwei zensuren schlechter, zweitens fürchtete man den berühmt-berüchtigten prüfungsvorsitzenden, den man mit diesem zensurenunterschied in verbindung brachte. den lernte ich dann später auch kennen. und drittens ist fulda im verständnis vieler einwohner eine katholische frontstadt, in jeder himmelsrichtung umgeben von evangelischen orten bzw menschen. viertens, naja, mit dem hatte ich nichts zu tun.

ich bekam dann eine wohnung auf dem aschenberg (hess.: ascheberg), dachgeschoss, ganz neu. die vermieter waren sehr nett, hatten eine kleine tochter und briefwechselten vor ihrer hochzeit ewig lange mit dem papst, da bei ihnen die evangelische auf die katholische religion traf. "mischehe", fand ich schon damals völlig unbegreiflich.

auf dem foto unten sieht man links hinten den rauschenberg, darunter die hochhäuser, dann weiter nach rechts den kalvarienberg. meine wohnung war noch eine baustelle, um mich herum sah es auch so aus.
fulda ist etwa 260 m über dem meeresspiegel, der kalvarienberg 336 m und der aschenberg 368 m. auf der karte habe ich meine wohnung und das seminar gekennzeichnet.



ausblick aus meinem fenster. februartrübe, alles baustelle


mein zimmer, die ersten tage nach der pension,
da hängt der anzug, den ich bei den physikern anhatte.


mein arbeitsplatz im fertigen wohnzimmer

..

da das wohnzimmer noch nicht fertig war, wohnte ich anfangs im kleinen zimmer; mein bett daneben war eine luftmatraze, nach etwa zwei wochen konnte ich das schöne große wohnzimmer endlich einrichten.

ich wohnte hoch über fulda und in den hochhäusern in der nähe wohnten viele amerikaner. zu weihnachten konnte ich das deutlich an den fenstern erkennen, die in unmöglichen kitschigen farben beleuchtet waren. (weihnachtsbeleuchtung war damals in deutschland noch nicht üblich.) hinter dem haus war ein großes feld und dann konnte man ein wäldchen erreichen und das dorf hilders. (in dem film königliche hoheit mit dieter borsche (1953; der film wurde in göttingen und fulda gedreht.) glitt die kamera ziemlich am anfang des films über den aschenberg, was damals sehr romantisch aussah - ohne die hochhäuser natürlich!))

der erste tag im seminar
ich hatte glück, denn meine schule und das seminar waren nebeneinander, manche kamen beispielsweise aus bad hersfeld oder hünfeld. der erste tag, woran erinnere ich mich? ach ja, wir sollten unsere kontonummer für unseren "beamtensold" angeben. (das ist wirklich das erste, was mir einfällt.) wir waren ja jetzt beamte a w. manche hatten schwierigkeiten mit ihrer kontonummer, ich wusste meine, jetzt auch noch, 151377. dieses "postscheckkonto" hatte ich schon mit 16, mit der unterschrift meines vormundes. ich habe dann viel später das konto aufgegeben, rechtzeitig, bevor die deutsche bank übernahm. (die waren mir schon damals suspekt, und wenn man daran denkt, dass der ehem us-präsident trump mit der deutschen bank windige geschäfte gemacht hat, bin ich noch nachträglich erleichtert.)
wir wurden informiert und belehrt über alles mögliche, was mit dem referendariat und unserem beamtenstatus zu tun hatte und danach fühlte ich mich etwas komisch. als unterrichtender am viti habe ich mich völlig frei gefühlt, hier erstmal nicht.

das seminar allgemein
im seminar hatten wir vor allem didaktik und pädagogik. ich erinnere mich nur noch an den pädagogik-referenten. zwei aussagen gab er uns auf "den weg", einmal einen spruch, den ich dann auch später von anderer seite hörte: "man muss die schüler dort abholen, wo sie sich mental befinden". - das zweite habe ich sonst noch nie gehört: DOSIERTE DISKREPANZ als unterrichtsprinzip.
seine zugewandtheit als faktor für seinen (unseren) lernerfolg!! freundlich war er, bei den anderen hielt sich das sehr in grenzen.

schule im allgemeinen
neben dem seminaer war also die RMS *, das ehem. domgymnasium, meine ausbildungsschule.
ich bin nun, dachte ich, aus ganz einfachen verhältnissen hier an die katholische vorzeigeschule fuldas gekommen
"sozial" von 0 auf 100? - "ob das gut geht?".

fotografiert habe ich die schule leider nicht und die fotos aus dem netz haben für mich keinen wiedererkennungswert. aber die aula mit bühne sind auf dem foto aus corona-zeiten gut erkennbar. an den gängen oben schloss sich zum beispiel das lehrerzimmer an.

RMS als ausbildungsschule für referendare
in der schule wurden wir sechs referendare anfangs in einigen gruppensitzungen betreut, das fand ich sehr gut. unser schul-betreuer, herr j., nahm auf der ersten sitzung unsere personalien auf: name, geburtsdatum, "bekenntnis". als ich als letzter dran war, antwortete ich auf die frage nach dem bekenntnis nichtsahnend unbekümmert: "nix". o, sowas in fulda sagen!! in der biologie nennt man die darauf folgende reaktion unseres betreuers wohl übersprungshandlung. er lachte, erzählte irgendwas völlig unpassendes, um mich dann nochmal zu fragen. ich antwortete dann brav "kein bekenntnis", da hatte er sich einigermaßen wieder eingekriegt. sowas hatte er wohl noch nicht erlebt, in fulda ja eigentlich unmöglich!

meine beiden fachbetreuer waren okay. sie besuchten uns ab und zu im unterricht. mein politiklehrer war von einer anderen schule, bei einem unterrichtsbesuch sagte er mal zu mir, ihr unterricht ist ein wenig langweilig. er hatte ja wirklich recht, aber es hatte mich doch etwas getroffen. als wir mal eine stunde von ihm sahen, flüsterte ich zu dem mitreferendar neben mir: das ist doch ein wenig langweilig.

mein deutsch-betreuer z. war lehrer an meiner schule, er war auch zuständig für referendare an anderen schulen. er war sehr hilfsbereit. bei seinen unterrichtsbesuchen hatte er eine fülle von methodischen ideen; es waren immer sehr entspannte gespräche. nur wenn man ihm eine frage zur didaktik stellte, bekam er rote ohren.


in den ersten tagen - ein Lichterkranz
ich besuchte einen kollegen, der an einer IGS unterrichtete und mir die IGS madig machte. im dunklen fuhr ich mit meinem auto nach fulda zurück und da ... ich traute meinen augen nicht. fulda lag vor mir (ahnte ich jedenfalls) und hoch am himmel sah ich einen lichterkranz. o gott, ich bin in einer katholischen stadt! was ist das? ich war völlig fassungslos, das kann doch nicht sein!

ich konnte mir das überhaupt nicht erklären fragte gleich am nächsten tag, was das denn wohl sei. ja, da haben sie die wasserkuppe gesehen. dort oben haben die amerikaner eine radaranlage, einen horchposten in den osten, und der zaun rundherum ist nachts beleuchtet.
das licht und überhaupt die wasserkuppe konnte ich vorher nicht bemerken, da das diesige wetter die höherliegende umgebung unsichtbar machte. eine völlig neue erfahrung für mich, ich war im mittelgebirge und nicht im flachen land.

es gab noch zwei erlebnisse, die mit mittelgebirge zu tun haben, die ich jetzt gleich anschließe.

eines morgens, nach dem aufstehen genoss ich die herrliche sonne. dann machte ich mich auf den weg zur schule, aber plötzlich und völlig überraschend war ich in einen dichten nebel "eingetaucht". die straßen, die schule - alles im nebel!
nach meinem unterricht kehrte ich zu meiner wohnung zurück. und plötzlich war das tolle sonnenwetter wieder da! unter mir lag fulda, immer noch in dichten nebel eingehüllt. - fulda liegt 108 m tiefer als der aschenberg.


und einmal, es war mitten im winter, schneematsch überall, wollte ich mit chr mal raus aus der stadt, die nahe rhön bot sich immer für solche kleinen fluchten an. ich überließ chr das steuer, da ich mir nicht so recht zutraute, bei schnee und glatteis in bergiger umgebung zu fahren. wir fuhren also einige zeit in richtung rhön und mir blieb vor staunen der mund offen. eben noch dieses schreckliche wetter und jetzt entfaltete sich in der rhön wunderschönstes winterwetter.

 

tja, und dann ging der unterricht los ...

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* rabanus maurus war ein weggefährte von bonifatius

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IRON BUTTERFLY -------- IN- A-GADDA-DA-VIDA


Party in meiner Wohnung in Fulda

 

unterricht
ich hatte eine 9. klasse in politik und eine 10. in deutsch; also obertertia und untersekunda. als ich den klassenraum betrat, fielen mir gleich die kruzifixe über der tür auf. nach drei tagen hatte ich mich daran gewöhnt und machte keine gewese daraus, wie es mal durch die zeitungen ging. das ist dort üblich und fertig, eine trdition, die ich einfach akzeptiert habe, auch wenn sie katholisch ist. ;-)
aufgefallen ist mir die bravheit, eigentlich schon die gehorsamkeit der schüler:innen. meine 12. klassen am viti waren zwar auch unanstrengend, aber nicht so gehorsam, naja, auch älter. denn als ich nach dem referendariat am viti meine erste 10. klasse hatte, waren die ähnlich brav. sie waren frau k. in erdkunde gewohnt, wo das faltengebirge mal eben am zusammen geschobenen unterrock demonstriert wurde.

aber ganz ohne war die untersekunda auch nicht. einmal, es war gottseidank sommer, setzte ich mich an das lehrerpult und merkte, dass die kleine mulde auf dem stuhl mit wasser gefüllt war, ich hatte mich in eine wasserpfütze gesetzt! oje, was tun? ich hab dann im unterricht nur noch gestanden, gute miene zum bösen spiel gemacht und das ende der stunde abgewartet, hoffend, dass die hose dann wieder einigermaßen trocken war.(das klappte wohl auch. ich hatte keine jeans an, die ich heute nur trage, sondern so einen dünnen sommerlichen stoff, das war wohl gut.) heimlich dachte ich, endlich sind die mal ein wenig aufmüpfig, dass das so nun auf meine kosten gegangen ist, hatte ich natürlich nicht gewollt; natürlich nicht!!

dann, 9. klasse, politik, also früher gemeinschaftskunde. wir haben irgendwas besprochen und - wie kam das bloß?? - da stand die frage im raum: was ist wichtiger, brot oder gebet. eine schülerin meldete sich und sagte: gebet.
meine reaktion war völlig unpädagogisch, denn das konnte ich einfach nicht fassen. habe mich wohl amüsiert oder gelacht oder mich sonstwie geäußert.
in der nächsten stunde kam die schülerin zu mir und richtete mir aus, dass ihr vater, ich glaube, er war kinderarzt, mich sprechen wollte. oje, da habe ich wohl in ein fettnäpfchen getreten. kann sein, dass ich zur terminabsprache mit ihm telefoniert habe, wir einigten uns auf einen frühen abend und ich sollte "auf ein glas wein" zu ihm kommen. ich fuhr hin und mir war doch etwas mulmig zumute, völlig unklar, was da auf mich zukommen würde.
ich fasse zusammen: es war ein sehr entspanntes gespräch, von dem unterrichtsvorfall kein wort. es war so nett, dass ich meine tief sitzenden vorurteile katholiken gegenüber etwas revidiert habe. ja, damit hatte ich nicht gerechnet!!
hinterher fiel mir ein: vll dachte der vater zunächst, dass ich ein unangenehmer zeitgenosse sei, intolerant und für die schule ungeeignet, zumal für junge schüler. offensichtlich konnte ich ihn vom gegenteil überzeugen. ;-)

heute denke ich auch über die aussage des mädchens nach: dass sie im sinne einer katholischen gläubigkeit diese bemerkung machte, was sie als gehorsame schülerin glaubte sagen zu müssen, ohne es zu empfinden. vielleicht, das würde jedenfalls ins bild passen.

einmal wurde ich auf einen klassenausflug nach kassel mitgenommen; war nur begleiter, die klasse kannte ich nicht. wir liefen in wilhelmshöhe rum. ein ausflugsziel ganz anderer art. ich war sonst nur, harz, heide und karl-may-festspiele gewohnt, aber kassel? eine schöne abwechslung.


herrlich - kassel mit der wilhelmshöhe im schnee

 

unten:
der hr drehte gerade einen film, das war ja spannend.
die burg ist nur eine ruine - als ruine erbaut.
(1714 - 1717)
eine spielart des historismus

 

meine erste lehrprobe
märchen sind, so lange ich denken kann, ein lieblingsthema für mich gewesen, unterrichtet habe ich sie oft in der sek I. einmal in einer 5., bei denen ich diese absolut (alters)-typische aversion gegen märchen herrlich überwinden konnte. die haben dann selbst märchen geschrieben. - in der sek II. machte ich märchentheorie nach dem buch: wege der märchenforschung und zum schuljahresende verwendete ich die herrlichen märchenverformungen von iring fetscher.

-diese lehrprobe im fach deutsch (ich glaube, es war eine 7. klasse; also eine quarta, hess. quarrda) widmete ich auch dem märchen. die stunde lief sehr, sehr gut, sie war von allen meinen lehrproben in fulda die beste. bei der besprechung lief es auf eine eins raus. (ich habe ihnen vll von meiner unterrichtserfahrung erzählt.) da kam der schulleiter h. in den raum, fragte, worum es ginge und welche zensur ich bekommen sollte. als er das hörte, sagte er nein, das geht nicht, die erste lehrprobe kann keine eins sein, ausgeschlossen. da hatte ich eben keine eins.

christoph

christoph hab ich dort kennen gelernt und wir waren bald ein herz und eine seele. wenn unser fachberater uns eine nachricht schickte, dann schrieb er unsere beiden namen drauf, dazwischen ein /.
christoph war völlig anders sozialisiert als ich. ich religiös völlig liberal, während er eine "harte" katholische erziehung erhalten hat und pfarrer werden sollte. er war sogar im priesterseminar, erzählte er mir, kuckte am ersten tag, in seinem zimmer angekommen, aus dem fenster, sah gerade ein paar mädchen vorbeigehen; sofort stand sein entschluss fest, priester wollte er doch nicht werden.
sprachlich geschickt wie er war, katholisch wie er war, hatte er es sogar zum pressesprecher gebracht. ich fiel fast in ohnmacht, als er sagte, wessen pressesprecher er war. der von alfred dregger aus fulda, ein rechtsaußen - politiker, der ne zeit bundespolitische bedeutung hatte.

jetzt war er natürlich nicht mehr pressesprecher, denn er hatte mich mittlerweile links überholt. die akw-baustelle brockdorf ist doch bei dir in der nähe. o, da musste ich ihn aufklären, dass es von zeven noch eine ganze ecke bis brokdorf jenseits der elbe war.

wenn wir gemeinsam pause hatten, dann fuhren wir zum café prüfer und ich aß dort immer die fürst-pückler-schnitte, hmm, die hat geschmeckt.
dabei erzählte er oft von seiner jugend im katholischen land. zum beispiel von der beichte; da hab ich mich drüber lustig gemacht. aber erzählte mir, wie sie damit umgegangen sind: sie beichteten, was sie am wochenende alles schlimmes angestellt hätten, hatten sie aber gar nicht, sondern am bevorstehenden wochenende wollten sie das alles erst tun.

oft war einer beim anderen im unterricht und wir unterhielten uns dann über positives und negatives.
als wir in den ersten tagen nach einer stunde zum lehrerzimmer gegangen sind, machte vor uns ein lehrer die tür auf und blockierte uns mit seinem arm und fragte: was gibt's? christoph sagte ganz trocken: wir wollen hier rein. er hatte uns für schüler gehalten.

einmal nahm er mich mit in die rhön, zu den eltern seiner freundin. hier fragte er die mutter,:(er wusste was er tat) sag doch mal jürgen, wie oft du in die kirche gehst. "naja", sagte sie: "fünfmal am tag, ganz normal." o gott, hab ich das falsch in erinnerung, dass sie vielleicht 5 mal beten gesagt hat? nein, ich glaube nicht. sie wohnten in einem kleinen rhön-dorf mit kirche. christoph weidete sich an meiner sprachlosigkeit.

 

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personalrat im studienseminar in fulda
wie am hannover-kolleg wurde ich wieder in den personalrat gewählt. ich hatte da als referendar nichts weiter mitzuentscheiden, aber an eines erinnere ich mich sehr deutlich; es ging um einen referendar, der das erste examen schlecht abgeschlossen hatte und in dieser ausbildungsphase im grunde auch mehr oder weniger versagte. die frage stand im raum, was tun? - ich kann mich an die "lösung" des problems nicht erinnern, aber ich glaube, man ließ alles laufen. - was sollte man auch tun?

heute denke ich dabei an den fall eines schülers, der nach durchgefallenem abitur amok lief. in niedersachsen hatte man immerhin nach der 11. klasse die fachhochschulreife, nach der 12. noch irgendwas. also wenigstens einen abschluss. aber der amokläufer hatte in seinem bundesland nach dem durchgefallenen abitur nichts, gar nichts! beide fälle fand und finde ich furchtbar. was soll man nach einem lehrerstudium machen, wenn man das ohne akzeptable note abgeschlossen hat und evtl nicht eingestellt wird?
dagegen hörte ich andererseits von leuten, die nach dem lehrerstudim "scheiß drauf" sagten und karriere in einem anderen bereich machten. aber was macht jemand, der keine ideen hat? ich fand das sehr traurig.


wanderungen


die rhön

rhönhauschen

unser deutschfachberater z. war ein begeisterter wanderer und so wanderte ich wieder wie schon zu hannover-kolleg-zeiten, diesmal in der schönen rhön. unsere wandergruppe war leicht unterschiedlich besetzt. angesprochen waren alle aus seiner betreuungsgruppe, also nicht nur wir aus fulda, sondern auch die aus den nachbarorten, sofern sie zum einzugsbereich des seminars gehörten.


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links ein foto, das auf einer der wanderungen gemacht wurde. wahrscheinlich hatte ich da gerade geburtstag gehabt oder sowas. das zweite bild zeigt norbert vorne, ein referendar, der in bad hersfeld unterrichtete. norbert war ein ganz normaler mensch und vor allem unheimlich nett! ich betone das, denn es wird schrecklich. hinterher erfuhren wir, dass er depressionen hatte, keine ahnung wieso, wir hatten nichts gemerkt. zwei oder drei wochen nach einer unserer wanderungen war er mit seiner freundin auf der autobahn unterwegs, sie fuhren auf einen rastplatz und anstatt zum rasthaus zu gehen, wie eigentlich geplant, wandte er sich zur fahrbahn und lief absichtlich auf einen lastwagen zu. er war sofort tot. ein schock für uns. in der todesanzeige seines kurses hatten sie an seinen unterricht erinnert, wo in einem text fragen des lebens angesprochen waren.

gegen ende unseres referendariats wollten wir noch eine große abschluss-wanderung unternehmen, in den ferien. unser betreuer winkte aus familiären gründen ab und wir planten eine mehrtägige wanderung. zwischendurch wollten wir abends immer schön gemeinsam speisen - mitten in der rhön. aber der wettergott war uns nicht wohlgesonnen, unser erster tag ging mit sonne los und dann in immer stärker werdenden regen über. diesen abend verbrachten wir aber immerhin wie geplant, im rhönhäuschen. (foto oben) da es am nächsten tag nicht besser wurde, wurden autos geholt und wir wollten was besichtigen. aber der regen nahm uns das vergnügen und so beendeten wir unsere aktion am zweiten tag. schade.


seminararbeit
wir hatten die pflicht, eine ca 15-seitige seminararbeit zu schreiben. sie hatte zu bestehen aus vorüberlegungen, didaktik, methodik, entsprechender verlaufsbeschreibung der stunden und nachbetrachtung.
ich wählte das thema linguistik; sprache und zeichen, konnotation usw. - angepasst an eine 9. klasse = obertertia. als ich im LZ mit einem deutsch-lehrer über meine arbeit sprach, sagte er: linguistik, was is das denn? die klasse erlaubte mir, die unterrichtsstunden mit einem recorder aufzunehmen, so konnte ich die stunden einfacher für mich protokollieren. mir fiel beim abhören auf, dass ich öfter eine durchaus niedrige umgangsprache verwendete - fand ich gar nicht gut. irgendwann war die arbeit fertig und ich konnte sie abgeben. mein gefühl war, das niveau meiner rhetorik-examensarbeit habe ich bei weitem nicht erreicht, meine prüfer bestätigten das dann auch. ;-)

2. examen
und dann kam schließlich das examen. nun lernte ich in der mündlichen prüfung den gefürchteten prüfungsvorsitzenden kennen. er soll sich schon zu schulzeiten (er war an dieser schule) wie der king aufgeführt haben. "er sagte den lehrern, wie sie unterricht zu machen hätten!" das hörte ich mal; vielleicht bloß ein gerücht. eigentlich war er gar nicht sooo schrecklich, aber ich brachte trotzdem in der prüfung fast kein wort heraus. prüfungsangst - hab ich so extrem nie gehabt. er las zum beispiel eine stelle aus der zeitung vor und fragte mich, was ich dazu zu sagen hätte. unter normalen bedingungen, im unterricht etwa, hätte ich da ewig drüber reden können. jetzt blieb ich stumm.
dass das ganze keine glanzleistung von mir sein würde, war mir sowieso klar und ich nahm alles gelassen hin.


tja, das war also fulda. ob ich in kassel I oder II glücklicher gewesen wäre? ich habe viele nette leute kennen gelernt und die zensur war sowieso egal.

meinen umzug nach zeven bezahlte das land hessen, war für mich recht unerwartet.


viele, viele jahre danach las ich im spiegel von fulda gap - aber das ist eine ganz andere geschichte, obwohl diese sache gerade damals für uns besonders aktuell und wichtig gewesen wäre. (wir wussten aber nichts davon).

 



was für eine musik!!
meat loaf habe ich leider nie live gesehen,

das video finde ich richtig gut.

 

die schneekatastrophe von 1978 / 79

mit dem umzug nach zeven war nun das referendariat, meine zeit in fulda abgeschlossen. der anfang meiner anstellung in zeven, vieles ganz anders als bisher.

bevor ich darauf eingehe, erstmal äußere bedingungen. im herbst begann es zu regnen, es regnete und regnete, als es endlich aufhörte, schneite es, niederschlag ohne ende. wann hatte man schon vorher, wann hatte man schon hinterher von so viel schnee gehört? eine sensation! schule fiel aus, straßen unpassierbar, einkaufen mit dem schlitten. in der nachbarschaft wurde eine schwangere frau zum arzt gefahren - in einem bergepanzer...
ich stand einmal auf dem mittlerweile gekauften grundstück, einen meter über dem grundstück, also auf einem meter schnee. - es war ein herrlicher ausnahmezustand.



2x zeven, bahnhofstraße: mit blick auf die andere seite / schneeschippen

 

das eigene haus, das ist eine besondere geschichte

ich habe bis zu meinem 14.-lebensjahr in einem sehr schlichten einfamilien-mietshaus gewohnt, das größte zimmer musste an eine flüchtlingsfamilie abgegeben werden. - meine eltern waren deshalb nicht gut auf die familie zu sprechen, ich kam mit denen aber gut aus.

bevensen, bahnhofstr. 5. in dem kleinen haus habe ich meine kindheit verbracht; es gab einen schönen hof zum spielen. es ist eine aufnahme von einem schützenfest-umzuges vor unserem haus. es sind viele leute da, die auf den umzug schauen. in der tür des hauses stehen zwei personen: meine mutter und --- ich wohl nicht.

dann wohnte ich quasi als untermieter bei meiner älteren schwester, in der medingerstraße bei kupfernagel im ersten stock.
doch nicht ganz: wir zogen kurz nach dem foto um. meine mutter auch, die war dann aber bald die meiste zeit im krankenhaus, deshalb erinnerte ich mich zunächst nicht daran.
dann im jugendwohnheim in hannover, schließlich ist unsere gruppe fast vollständig in den engelbosteler damm umgezogen. einzelzimmer mit gemeinsamen badezimmer.

einen gedanken an ein eigenes haus habe ich nie gehabt. für viele meiner kollegen und kolleginnen am viti, die aus anderen verhältnissen kamen, war klar, mit dem berufsantritt baute man sich ein haus. das war bei mir nicht so, die einstellung änderte sich aber; es begann mit einer ferienreise nach holland:

die unternahm ich mit r. (der mit den zerrissenen neckermann-katalogen). zugleich kamen noch zwei andere mit, h (der nach england ging; der mit r. beruflich bekannt war) und d, der in meinem leben aber keine weitere rolle spielt. wir vier hatten schöne tage in holland und h und ich freundeten uns an. ich besuchte ihn später in england, auch mit dem auto (!) links fahren; ganz einfach! ;-)
 

nur einmal war ich in der nähe von london völlig überfordert. eine sechsspurige straße führte auf einen kreisel und die mittleren spuren waren ampelgeregelt. da wollte ich nur irgendwie durch und wie ich anhalten konnte, tat ich das. puuh, durchatmen!
in der nähe von london wohnte er mit seiner frau, die er in hannover kennen gelernt hatte. (sie hat eine deutsche mutter und wollte als aupair-mädchen deutschland kennen lernen.) in england wohnten sie in einem sehr einfachen haus, aber eigentum! er erklärte mir, wie das in england gehandhabt wird, denn es gibt dort viel weniger mietwohnungen und viel mehr eigene häuser, meist reihenhäuser. also das prinzip: man kauft am anfang mit einem schmalen geldbeutel ein kleines haus, wenn man dann mehr verdient, verkauft man es und kauft ein besseres. das fand ich gut.

in zeven ging es dann zunächst darum, auch ein altes haus zu kaufen; als beamter hatte man ja ganz neue möglichkeiten, so flüsterten einem die "interessierten" (bausparkasse, bank) zu.
wir haben wohl drei häuser besichtigt. das erste war toll, der verkäufer sagte uns hinter vorgehaltener hand, dass das alles nur fake sei, dieser termin würde nur veranstaltet, um den preis für den feststehenden käufer hochzutreiben. das zweite war ein altbau, außentreppe, eigentumswohnung? weiß ich nicht mehr. das dritte war ein haus, mega edel auf tollem grundstück, aber es war klein, im grunde ein luxus-wochenendhäuschen. und so wurde man von den genannten interessierten, die zufällig auch noch ne baufirma an der hand hatten, zwar nicht überedet, aber doch dazu gebracht, ein haus zu bauen. 1978 lief der grundstückskauf.
unser vermieter hat sich für uns sehr um ein grundstück gekümmert, hatte auch eines in badenstedt, ich wollte aber gerne in zeven wohnen, wo man sich um einen platz bewerben musste. wir erhielten den zuschlag für ein grundstück. die planung lief an und der bau sollte im folgenden jahr los gehen, wegen des schnees dauerte es noch bis april.

 


als studienassessor in zeven, beginn meiner unterrichtstätigkeit

studienassessor, das schreibe ich jetzt extra. das war ich ja und schrieb das ins klassenbuch, also in die kategorie unterrichtende lehrkräfte: name und eben studienassessor. mein verehrter kunstkollege klaus bierkardt, damals waren wir uns noch fremd, schrieb in seiner großen schrift: bierkardt, ohne titel. da merkte ich, wie peinlich mein verhalten war, zumal mir die titelhuberei schon immer unwichtig war.
von klaus gibt es ein schönes video, 15 minuten lang.

ich kam dann zur vereidigung mit der ebenfalls neuen kollegin b.: ich gelobe usw usw.
für uns waren zwei klassen als klassenlehrer / klassenlehrerin vorgesehen, mir die 9., die wilde (ich bin ein mann!) und sie eine "normale" klasse. (sie ist eine frau!) wir beide haben es schon in den ersten tagen gesehen, umgekehrt wäre besser gewesen. sie, die frau (!) hätte die wilde klasse sofort im griff gehabt, ich, der mann (!), nicht. verschlimmernd kam hinzu, dass meine klasse im mobilbau unterricht hatte, das war quer über die straße auf dem gelände der berufsschule, weit vom schuss, was das hauptgebäude anging. da ging es sowieso etwas gesetzloser zu! ;-)

irgendwann fuhr ich mit dem fahrrad nach der fünften stunde, aus dem hauptgebäude kommend, nach hause. von ferne sah ich den mobilbau und dort winkten mir schüler zu. ich brauchte ein bisschen, bis mir einfiel, ich habe ja heute dort die 6., als vertretungsstunde, na, da musste ich umkehren.

dabei war meine klasse eigentlich ganz ok, aber eben auch wild. natürlich mehr die jungen; die mädchen hielten sich etwas zurück, billigten das verhalten der jungen aber, definitiv.
unterrichtlich also absolut das gegenteil von dem, was ich bisher erlebt hatte!

der unterricht, deutsch und gemeinschaftskunde, lief völlig chaotisch. wenn aber die stunde zuende war, pause, dann scharten sie sich um meinen lehrertisch und besprachen mit mir die wirklich (!) wichtigen dinge.
- ich unterrichtete auch in der parallelklasse, sehr interessant, bei ähnlichem unterrichtsstoff verliefen die stunden völlig anders. inhaltlich hatten wir (hatte ich) in der ruhigeren klasse doch mehr ergebnisse erzielt, das muss man wohl sagen. - aber ich konnte meiner klasse nicht richtig böse sein, denn ... aber ne stunde zur verbeamtung hätte ich mit denen wohl nicht machen können.

 

das machte ich später in einer 7. klasse mit einer süßen hundegeschichte, wo mich der prüfende dezernent fragte, woher ich denn eine so niedliche geschichte hätte. ja, das war noch ein dezernent!
jahrzehnte später hatten wir eine dezernentin, die gehasst und gefürchtet war. (sie war schulleiterin, als sie zur dezernentin berufen wurde. die schüler ihrer bisherigen schule sollen vor "abschiedsschmerz" auf den tischen getanzt haben.) angesetzt war eine dienstbesprechung mit dieser dezernentin. ich war mit einer tasse kaffee auf dem weg zum haus 3, als mich mein schulleiter sah und mich darauf aufmerksam machte, dass wir jetzt doch dienstbesprechung hätten. ich antwortete, wenn ich jetzt wegginge wäre das die höflicheste reaktion der dezernentin gegenüber. hatte er gelacht? jedenfalls war er nicht böse auf mich.


zurück zu meiner 9. lehrermangel gab's immer noch und deshalb wurde ich schon bald mit einem großen problem konfrontiert. der mathelehrer meiner klasse hatte so einen vertrag wie ich vor dem referendariat. ein öko-typ (wie gesagt, die zeit war noch nicht reif dafür). es war ein ganz lieber ( soo lieb war ich nun auch nicht!!) und völlig ungeeignet für diese klasse. jedenfalls sprachen die beiden elternvertretern mit mir und erklärten, dass sie den mathelehrer loswerden wollten. eine zwickmühle für mich, ich wusste ja eigentlich, dass an ihrem wunsch etwas dran war, andererseits wollte ich solidarisch mit meinem kollegen sein. ich erreichte ihre zusage, dass sie nichts tun werden. aber ... sie hielten sich nicht an diese absprache, sondern verabredeten mit dem schulleiter einen wechsel.
im nächsten schuljahr (oder schon eher?) sollte jemand anders den unterricht in mathe halten. ich dachte, die haben mich hintergangen - und sowas passt mir nicht! folglich ging ich zum schulleiter, berichtete ihm von dem vorfall und bat ihn, mich im nächsten schuljahr nicht mehr als klassenlehrer in dieser klasse einzusetzen. das versprach er mir und es geschah dann auch. ich blieb also nur noch als lehrer in der klasse.

Das war das Kollegium1976
der Schulleiter Wilke oben und unten in der Mitte; unsere Sekretärin oben in gelb.

in der 10. hatte ich also weiter dort unterricht und wurde klassenlehrer in der unproblematischen parallelklasse, die ich ja bisher schon unterrichtete. (ein sehr angenehmer kollege verließ leider die schule und zeven und so war diese funktion frei.) vom unterricht her gesehen lief also für mich alles weiter wie zuvor. ergebnis des ganzen war nun, dass ich nun statt einer klassenfahrt gleich zwei klassenfahrten hatte: einmal mit meiner klasse ins mittelgebirge, als verantwortlicher, und mit meiner "alten" klasse nach berlin, als begleiter.
meine "alte" klasse hatte eine klassenlehrerin bekommen, die nur vorübergehend an unserer schule sein sollte, jedenfalls war sie völlig überfordert. sie hat sicher drei kreuze gemacht, als sie unsere schule wieder verlassen konnte.

zwei bilder von der klassenfahrt mit den "wilden". naja, sieht man.



ich gebe es zu, mir hat das auch spaß gemacht.


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Die Freusburg ist eine frühmittelalterliche Höhenburg
...


... auf einer Bergkuppe hoch über dem Tal der Sieg in einem Stadtteil von Kirchen im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Nach der Höhenburg ist die naheliegende Siedlung Freusburg benannt. (Wikipedia)

unsere fahrt ging zur freusburg, die damals in einem nicht so guten zustand wie heute war. - an den innenhof kann ich mich noch erinnern.

die "ruhige" klasse, unterwegs, pause auf der rückfahrt, autobahnraststätte dammerberge, ich habe ein rotes t-shirt an.

einmal haben wir auch eine nachtwanderung gemacht. das ist immer etwas schönes, obwohl ich leider nicht so die super-orientierung habe, aber wir fanden wieder zurück. unterwegs entfaltete sich plötzlich vor uns eine riesige gestalt! was war das? ein gespenst, unheimlich beleuchtet!!! zwei mädchen aus der klasse hatten in mühevoller arbeit diese erscheinung gebastelt (z z kein foto, aber es kommt vll noch'!) und auf unserem weg schon vorher installiert. - ja, diese klasse hatte auch was!!


und im unterricht kam dann noch mehr. u aus dieser klasse hatte eine skizze zum unterrichtsgeschehen gemacht. (auf dem obigen foto hinten links, in blau - das ist die künstlerin.) ich wollte diese skizze gerne haben und so hat sie mir diese geschenkt und ich kann sie hier zeigen.

 

ute gehörte zu dem typus "sehr selbstbewusst, aber nicht aggressiv".
solche schülerinnen und schüler, einige davon habe ich kennen gelernt, die waren mir immer am liebsten.

 

 

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ein märchenhaftes stück - passt zu den träumen eines schülers à la anton reiser?oder den träumen der eltern beim bildungsingenieur? oder vom schlafenden viti-schüler?

 

der anfang der theater-ag
meine beiden klassen fragte ich, ob sie lust haben, bei einer theater-ag mitzumachen. ja, das hätten sie, ganz viele meldeten sich. dann hängte ich noch einen zettel aus. der aushang erbrachte die mitwirkung von weiteren zwei schülern, die wohl auch in einer 10. klasse waren, sowie zwei mädchen aus der oberstufe, die sich um das schminken und um kostüme kümmern wollten.