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von Michael Ende

Bericht von unserer Erarbeitung 1984 unter meiner Regie.
(Theater-AG des St-Viti-Gymnasiums in Zeven)

 

Zehn Personen völlig unterschiedlicher Herkunft werden in ein höchst merkwürdiges Schloss gebeten, um das Erbe eines allen unbekannten Johannes Philadelphia anzutreten. Der Umfang der Hinterlassenschaft ist unbekannt und allen 10 Erben wird je ein Stück des Testaments ausgehändigt, welches mit den anderen zusammengelegt werden muss, um das Testament lesbar zu machen. (Ref. K.G.)

Als erste Personen tauchen der Bankdirektor Geryon mit seiner Frau Elsbeth auf. Er schärft seiner Frau ein, sehr vorsichtig zu sein, es gehe sicher um Millionen bei dieser Erbschaft.

Sie rufen nach ihrer Tochter Ninive, die etwas anstrengend für die Eltern ist. Sie belügt ihre Eltern, dass sie in einem großen Saal war und ein großes Pferd gesehen hätte, mit einem Reiter darauf mit einer Maske. - Als sie dann allein ist, hört sie verwundert Pferdegetrappel und ruft:

"Aber es ist doch gelogen!
Oh, jetzt versteh ich, ich versteh genau! Hier kann man nicht lügen. Was man sagt, wird im selben Augenblick zur Wirklichkeit. Das Haus hört uns zu. Nicht wahr, du hörst uns? Vielleicht sitze ich hier mitten in deinem großen Ohr.
(Sie setzt sich auf den Thron, der links steht.)
Hör mir genau zu! Ich will etwas, das ganz und gar mir gehört. Zum Beispiel so einen hübschen Vogel, den ich töten könnte - ohne Grund, nur zum Zeichen, dass er mir gehört. Wahrscheinlich werde ich schrecklich weinen über seiner winzigen Leiche. Kannst du das verstehen, altes Haus? Dann gib ihn mir. Amen.
"

Während sie das sagt, ertönt fröhliches Pfeifen. Es erscheint der etwa gleichaltrige Sebastian Nothaft, ein fröhlicher Zeitgenosse mit dem Gemüt eines Zwölfjährigen.

Sebastian: ... Haben Sie vielleicht noch nie was von Phantom gehört? Diese Heftchen, mein' ich. Was lesen Sie denn überhaupt?
Ninive: Allerhand. - Lyrik zum Beispiel.
Sebastian: Kenn ich nicht. Ist der gut? Phantom müssen sie lesen. Phantom ist der Größte!

Er bekennt, dass er auch erben soll, weiß aber nicht wieso. Ninive erklärt ihm, dass der Verstorbene ihr Vater gewesen sei und dass sie jetzt besonderen Schutz brauche, denn dieses Haus sei eine Falle. Sebastian fühlt sich ganz in seinem Element; er will sie beschützen und wirbelt sie als Beweis seiner Stärke herum.


In ihr vergnügtes Lachen fällt plötzlich ein Schuss und ein bunter Vogel fällt ihnen zu Füßen. Alexandra von Xanadu erscheint mit rauchendem Gewehr auf der Bühne: Sie nimmt den Vogel hoch:

Ist er nicht wunderschön? Anbetungswürdig. Ich bin schon seit einer Stunde hinter ihm her.

Alexandra von Xanadu erscheint etwas abgerissen. Sie war bei einem Zirkus, der Pleite gemacht hatte. Sie besaß sieben Tiger, vier Löwen und einen schwarzen Panther. Und Berglilie, ihr Pferd. Mit Berglilie ist sie hierher geritten, aber das Pferd hat im zweiten Stock gescheut, sich aufgebäumt und ist seitdem verschwunden. "Haben Sie sie gesehen?" Man hört entfernt Pferdegetrappel."Lilie! Mein kleiner Liebling! Mein Sammetmäulchen! Zum Teufel nochmal, wirst du endlich hören, du hysterisches Schaukelpferd!" ...

Die nächsten drei Teile gibt es als VIDEO.
Stehende Bilder und ich spreche den Text.

Kapitel 2 --- Kapitel 3 --- Kapitel 4

-Kapitel 5, 6, 7


Wie geht es weiter? Ich denke, dass ich nicht zuviel verraten sollte! In diesen Zeiten (Dezember 2023: Ukraine-Krieg; Krieg im Nahen Osten) sollte dieses Stück unbedingt aufgeführt werden!
Vielleicht mache ich hier irgendwann weiter.

 

Die Postkarten zu den SPIELVERDERBERn
und wie es dazu kam:

Der Bankdirektor Egon will irgendwelche Unterlagen, Steuerunterlagen z. B., um den Wert dieses Hauses einschätzen zu können. Er fragt den Diener danach und der weist darauf hin, dass es auf dem Speicher etliche Bücher gäbe. Er befiehlt dem Diener auf, diese Bücher zu holen. (siehe dazu unten den Ausschnitt aus dem Textheft)

Als wir Stefan die Rolle des Bankdirektors Egon lesen hörten, kamen wir auf eine Idee! Die Idee bestand darin, diese merkwürdigen Titel zeichnerisch umzusetzen. Unser Kunstlehrer Klaus Bierkardt übernahm diese Aufgabe mit einer 9. Klasse, die diese "Gedanken" in Bilder umsetzte. Wir suchten drei schöne Beispiele aus und ließen die bei Zeller drucken: Die Himmelsleiter der Bienen und Die Eierschalen des Heiligen Geistes. die Postkarten vergrößert

es "geschah" nach der Pause:

 

 

 


Es war mein letztes Stück. Damals machte sich die interessierte Schülerschaft Sorgen um die Theater-AG. In dem Interview in der Schülerzeitung LAUFBURSCHE kommt das zum Ausdruck. Ingo Wölbern machte das Interview:

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