
„Burgen
im Landkreis Rotenburg": Der Kreisarchäologe Dr. Stefan
Hesse (rechts) hielt in Selsingen
einen Vortrag vor Mitgliedern des Heimatbundes Bremervörde-Zeven.
Links, stehend: Ruud Witte. Foto: Behn
Drohnen
kommen zum Einsatz
60 Mitglieder des Heimatbundes verfolgen
Vortrag des Kreisarchäologen
SELSINGEN. „Burgen im Landkreis Rotenburg":
Dieses Thema weckte das Interesse von 60 Mitgliedern des Heimatbundes
Bremervörde-Zeven, die einen Vortrag des Kreisarchäologen
Dr. Stefan Hesse im „Selsinger Hof" in Selsingen verfolgten.
Der Referent zeigte zunächst anhand von Kinderzeichnungen
und eines Fotos von Schloss Neuschwanstein, welche romantisierte
Sicht auf Burgen bestehe. Er erklärte auch den Begriff Burg
und ging dabei auf Möglichkeiten wie Adelssitz und befestigter
Niederlassung zur Fluchtburg ein. „Der Unterschied zu südlichen
Teilen Deutschlands sind die Baumaterialien. Arbeitete man dort
mit Naturstein, so waren es hier im frühen Mittelalter Holz
und Erde", heißt es weiter in der Pressemitteilung
des Vorsitzenden des Heimatbundes, Ruud Witte. „Das erklärt
auch, warum man hier keine Ruinen findet."
Hesse arbeitet mit schriftlichen Quellen, alten Landkarten, mündlichen
Überlieferungen und Luftaufnahmen. Heutzutage werden nach
Angaben des Kreisarchäologen auch Drohnen benutzt, erfuhren
die Zuhörer. Dann und wann gäbe es - mit Blick auf Burgen
- sogar noch Andeutungen in der Landschaft selber.
Wenn auf Grundstücken, die für die Bebauung bestimmt
sind, Fundamente, Scherben oder Gebrauchsgegenstände gefunden
werden, bekommen die Archäologen nur eine befristete Zeit
für Ausgrabungen. Nicht jedermann lasse hingegen auf seinem
Grundstück Grabungen zu.
Witte: „Hesse beschränkte sich in seinem Vortrag auf
das frühe Mittelalter und hatte damit reichlich Stoff. Anhand
von Luftaufnahmen, Fotos von Karten und Ausgrabungen schilderte
er sehr anschaulich ein Bild jener Zeit. So zeigte er auch die
Menge an Fundorten in unserem Kreis." Diese sei beeindruckend,
so der Vorsitzende des Heimatbundes. „Die vielen Fragen
und die rege Diskussion am Ende seines Vortrages zeigten überdeutlich,
wie interessant der Nachmittag gewesen ist", teilt Witte
mit. (as) |