>>> zur Hauptseite: https://jotbezev.de/ -------- E-MAIL info@jotbezev.de

Die 2. Fahrrad - Elbetour

Tagebuch vom 27. Juli bis zum 31. Juli 2020 von Neu-Darchau nach Blankenese; auf der anderen Seite
von Cranz über Stove nach Alt-Garge (dann Dahlenburg)


1. Tag: MO 27. Juli (von Zeven nach Dahlenburg)


Vormittags gepackt, nach dem Essen aus Zeven losgefahren. Das Fahrrad auf dem Träger hinten (denn jetzt hatte ich einen), das Fahren war aber nicht anders. Die Autobahn nach HH war recht voll und ichspürte ein Hochgefühl angesichts der Fahrradtour.
In Dahlenburg dann letzte Vorbereitungen und Absprachen mit meiner Schwester Heidrun und Dieter, der wie bei der ersten Tour parallel mit dem Wohnmobil fuhr.

 

 

 

 

 

 

2. Tag: DI 28. Juli (von Dahlenburg bzw. Neu-Darchau nach Altengamme)

Dieter fährt mich zur Fähre bei Neu-Darchau und ich setze dort auf die andere Seite über, dann geht es los Richtung Bleckede, wo meine Schwester ankommen wird. Ich habe den Fähranleger erst nicht gesehen und bin
deshalb drei Kilometer weiter gefahren, dann merkte ich das und bin dann umgekehrt.
JETZT sehe ich den Anleger und die Fähre legt gerade an und meine Schwester kommt angeradelt.
Wir fahren durch das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbaue.

Vorbei an Bleckede, allerdings auf der anderen Seite, also man sieht nichts weiter. Dann kommt Boizenburg, ein kurzes Stück Mecklenburg auf unserer Fahrt und es regnet. Es ist Mittag und wir stellen uns unter. An der Stelle sind

einige Plakate von Boizenburg aufgestellt, die ich extra fotografiere, damit ich damit eine Kollage (siehe unten) machen kann. Als der Regen weniger wird, fahren wir weiter und kommen dann in das nächste Bundesland, SH.

Durch die Altstadt Lauenburgs fahren wir und halten an einer Eisdiele, direkt an einer Kirche an. Wir sind schon wieder fast trocken. Direkt hinter Lauenburg müssen wir einen Abhang überwinden, wir müssen uns gegenseitig mit den Fahrrädern helfen, sonst hätten wir das nicht geschafft. Aber dann entfaltet sich ein herrlicher Weg bis Tesperhude, etwa 10 km, auf dem wir links die Elbe sehen und
rechts Wald.

Dort trinken wir Kaffee im Café Koch und essen leckeren Kuchen. Hinter Tesperhude kommt dann bald das stillgelegte AKW Krümmel, dann Geesthacht, aber von dem Ort sehen wir eigentlich nichts. Ziel für heute ist das Gästehaus Harden in Altengamme, das ich gewählt habe, nachdem im Zollenspieker nichts frei war. Dieter konnte mit seinem Wohnmobil dort gut parken, unheimlich nette Leute (mein erster telefonischer Kontakt wirkte anders) und zwei Häuser weiter hatte Dieter schon einen Tisch für das Abendessen bestellt. Der erste Tag, eine herrliche Fahrt, etwas von ein wenig Regen unterbrochen, und ein herrlicher Tagesausklang.

 

Das Gästehaus Harden (rechts); links ist die Elbe, leider nicht zu sehen.


3. Tag MI 29.7. von Altengamme durxh Hamburg nach Cranz

Wir drei genossen ein ausgezeichnetes Frühstück und packten dann für den 2. Abschnitt, durch Hamburg City. Angst hatte ich nicht, aber doch Respekt vor diesem Vorhaben. Man sagte uns, wir sollten Richtung Hamburg den Marschbahnweg folgen, das ist auch so im Handbuch für den Elberadweg angegeben.
Marschbahnweg, da war früher einmal eine Bahn, die sie dann entfernt haben. Jetzt ein Fahrrad- und Spazierweg, wo man dann zwischen grünen Feldern, wenig Maisfelder, Treibhäuser nur in der Ferne, der uns schnurgeradeaus Richtung Hamburg führte (wir waren ja schon in Hamburg, Vierlande, früher die Kornkammer Hamburgs, ein

 

ausgedehntes grünes Gebiet. Wir fuhren sozusagen an Curslack vorbei, wo ich mit dem Heimatbund war), durch
Fünfhausen durch (wo ich bei einem Besuch eines GEW-Kollegen schon mal Kuchen gekauft habe); es kamen

einige Querstraßen, wo wir die Vorfahrt achten mussten. Dann kamen wir mit Ochsenwerder der City schon näher,

Ochsenwerder, praktisch ein kleines Dorf. Wir fuhren danach auf dem Hauptdeich, auf der Karte stehen die Namen

Moorfleet und Billwerder Insel, wir sahen eigentlich nur Wasser oder den Deich, etwas später dann ein Kraftwerk im Hintergrund. Immer noch ein hervorragender Fahrradweg, der uns auf die Insel (sah man nur auf der Karte) nach

Kalthofe führte. Eine Wasserkunst (?), ein Museum der Wasserwirtschaft und viele Wasserbecken mit jeweils einem dieser Türme.

Dann kam Rothenburgsort, verbinde ich mit Industrielandschaft pur, und Klostertor, unser Fahrradweg an der Elbe war frei von Autos, eine Überraschung für mich.
Dann die Speicherstadt und den Bereich der Landungsbrücken, wo wir das Fahrrad meist geschoben haben -

viele Leute - und vor allem erstmal ein tolles Eis gegessen haben. Auf dem Foto sieht man nicht, wie einladend das

Eiscafé war, ich wollte eigentlich nur den Weg fotografieren, der uns so durch die Innenstadt führte. Der Elbradweg führt an dieser Stelle ab. Erst waren wir darüber verwundert, aber dann wurde uns klar, wenn man nicht schieben wollte, dann musste man eben einen Umweg machen. Wir genossen den Hafen und schoben.Altona und Ovelgönne war nicht so komfortabel, da war zwar wenig Verkehr, aber eine Baustelle und gewerbliche Hallen, aber letzlich unproblematisch. Etwa ab Othmarschen gab es dann diesen breiten Weg, auf dem ich schon oft spaziert bin. Alles super bis Blankenese, wo es nur den engen Gang gibt, den sich Fußgänger und Fahrradfahrer teilen. Also wieder schieben bis zum Fähranleger. Die Fähre kam erst ne halb Stunde später, Zeit genug für eine Kaffeepause.

Auf der Fähre brauchen wir nur für das Fahrrad bezahlen, der Automat für Fußgänger war kaputt, aber da stimmte

noch mehr nicht, was wir aber nicht sofort bemerkten. denn die Fähre fuhr nicht nach Cranz, mein zweites Ziel, sondern nach Finkenwerder. Hätte doch drangestanden, sagte man uns, aber ich habe nur Cranz leuchten sehen, was dahinter stand, las ich nicht. Also nach Finkenwerder. Was nun, dachten wir. Ein freundlicher Hamburger beriet uns, wir könnten mit dem Bus nach Cranz fahren. Das überlegten wir uns, 9 km bis Cranz, ach, das fahren wir. Geradeaus und dann rechts die Hauptstraße, ganz einfach; leider nicht für uns, aber wir ließen uns per Navi durch
die Grünanlagen führen, eben bis zu dieser Hauptstraße mit gutem Fahrradweg, der um das Airbus-Gelände herumführte. Da fiel mir mein Taschentuchpäckchen aus der Tasche, ich erwähne das nur deshalb, weil ich am nächsten Tag erstaunt dieses auf dem Fahrradweg wieder sah und es als das meine erkannte.

Also nun die 9 km nach Cranz, immerhin meist guter Fahrradweg an der Straße, aber eben an der Straße, und auf
einem Parkplatz vor Cranz erkannten wir das Wohnmobil. Dieter hatte schon alles ausgekundschaftet. Er könne
dort (mein Quartier Altes Fährhaus) nicht stehen, weil noch viele Gäste zum Abendessen kämen. Das stimmte aber überhaupt nicht, leider hatte Dieter mit einer Angestellten gesprochen (die nicht unfreundlich, aber obersachlich
war, als sie mir das Abendessen brachte), der Chef war dagegen extrem freundlich, der hätte sicher anders entschieden, zumal für das Wohnmobil wirklich Platz war und er noch zwei Gäste für das Abendessen gehabt hätte. Dann entschieden Heidrun und Dieter, schon heute zum Campingplatz Stove zu fahren, meinem nächsten Zielpunkt. Heidrum wollte diesen dritten Abschnitt sowieso aussetzen, deshalb kam das hin.

War die Fahrt durch Hamburg schlimm? Nein, keineswegs. Es war alles sehr, sehr schön.

3. Tag DO 30.Juli von Cranz bis Stove (Campingplatz)

Mein Zimmer im Alten Fährhaus war gut, mein Fahrrad war weggeschlossen, ein Service des Chefs, das stand nach dem Frühstück wieder an Ort und Stelle. Ich fuhr dann nach Finkenwerder zurück, um mit der Fähre überzusetzen, wie es mir das Handbuch nahelegte: Man hätte auch südlich um den Hafen herumfahren können, wie es Andreas und Dirk gemacht haben, aber darauf bin ich nicht gekommen; wäre aber sehr umständlich gewesen. Stattdessen fuhr ich bis zum Anleger Landungsbrücken und genoss nochmal schiebend den Hafenblick bis ich dann, etwa
nach der Speicherstadt, wieder auf das Fahrrad stieg und den Weg zurück fuhr, an Rothenburgsort vorbei, dann Kalthofe wieder gesehen (da muss ich so mal hin), unter der A 1 durch, wieder durch Ochsenwerder und Fünfhausen, also auf dem Marschbahndamm zurück.

Aber diesmal nicht weiter nach Altengamme, sondern zum Zollenspieker, wo ich die Fähre nach Hoopte nehmen wollte. Es war mittags, ich kaufte mir ein Eis und trank ein Alster, per Whatsapp vernahm ich, dass Heidrun und Dieter auf der anderen Seite angekommen waren. (Zollenspieker hatte ich mir ja als Quartier ausgesucht, war ausgebucht. Es ist eine weiße Villa, die hinter großen Bäumen kaum sichtbar war. Ich bin dann nicht näher
rangefahren.)

Die nächste Fähre, dann aßen Heidrun und Dieter dort noch ein Fischbrötchen, dann den Weg nach Stove, der durch die Elbauen führte, nicht an der Straße lang. Plötzlich, fast übersehen, ein Café und ich habe nicht nur ein Stück Marzipantorte gegessen, sondern auch einen sehr guten Kaffee getrunken.
Dann kamen wir in Stove an, einem riesigen Campingplatz.

Heidrun und Dieter hatten einen tollen Stellplatz bekommen. Ich ging dann zur Rezeption, wo man mir mir einen Geländeplan, damit ich zu meinem Zimmer komme; purer Zufall, dass ich das Gebäude gefunden habe. Es ist ein altes Bauernhaus, das wohl dazugekauft wurde. Ich schloss die Außentür auf und wollte das Zimmer Nr. 4 gleich links öffnen, Pustekuchen. Telefonieren, schlechte Verbindung, ich fuhr zu Rezeption, der Hausmeister würde kommen. Zurück sah ich einen jungen Helfer, der aber kein Deutsch sprach. Mit Händen und Füßen erklärte ich ihm, worum
es ging, er führte mich vom Flur durch eine Küche wieder zu einem Flur (!!) und da war die Nr. 4. Sowas, die Außentür war gar nicht der Eingang, sondern eine andere Tür, die man erst suchen musste(!!). Das Zimmer war einwandfrei, wenn auch sehr einfach, naja, für 24 €!? Das Badezimmer, extra, war erste Sahne, nagelneu, die Toilette war ok. Nach dem Plan können etwa 9 Zimmer bewohnt werden, gottseidank waren nur zwei da, ein
Dauertelefonierer im ersten Stock und ich im Erdgeschoss. (Das mache ich wohl nie wieder!)

Nachdem ich alles eingerichtet hatte, fuhr ich mit dem Fahrrad zum Wohnmobil. Auf dem Gelände war ein Restaurant, in dem wir zu Abend gegessen haben.

Bevor ich dann in mein Quartier ging, machte ich noch diese Aufnahme vom Sonnenuntergang.

 

 

3. Tag FR 31. Juli von Stove (Campingplatz) nach Bleckede und dann nach Dahlenburg

Am nächsten Morgen gab ich den Schlüssel ab und fuhr dann zum Wohnmobil, wo wir herrlich gefrühstückt haben.
Dann ging unsere letzte Etappe los. Nach ca zwei Kilometern denke ich, da fehlt doch was. Ach ja, hatte meinen Helm zurück gelassen. Fahre ich zurück oder nicht? „Fahr man, ich warte hier.“
Ich also zurück und hatte totales Glück, dass Dieter nicht schon das geliehene Kabel zurückbrachte oder irgendwo anders war. Wir fuhren dann meist nah an der Elbe durch grünes Gebiet, bei Hohnstorf (gegenüber Lauenburg) mussten wir etwas links-rechtslinks fahren, der Navi half uns, aber auch die Karte. Und in der Realität war alles zufällig genauso. Artlenburg besitzt eine schöne Mühle ...

... und auf einem Campingplatz gab es ein Storchennest.

Noch zwei Elbe-Impressionen:

Durch Bleckede durch, ich sah nur den Fähranleger und ein paar Straßen, ging es dann nach Alt-Garge. Ich wollte jetzt lieber eine wenig befahrene Straße nach Dahlenburg nehmen, anstatt genau bis Neu-Darchau zu fahren und dann die vielbefahrene Straße nach Dahlenburg ohne Fahrradweg zu nehmen.
Da hatte Heidrun dann (Auto)-Ortskenntnisse und der (Fahrrad)- Navi sagte links, Heidrun rechts. In Marienau waren sich dann beide einig und wir kamen in Dahlenburg an, mittags gegen 14 Uhr. Eigentlich wollte ich die Nacht noch dort bleiben, aber in Zeven hatten sich Tilda und Co für SA angesagt und da bin ich gegen 18 Uhr, nach einem entspannten Kaffeetrinken, gefahren.
Wir hatten nur am ersten Tag etwas Regen, sonst Sonne und Wolken. Meinem Ziel, die ganze Elbe links und rechts zu „erfahren“, bin ich ein Stück näher gekommen. Jetzt kann ich sagen, dass ich von Hamburg-Blankenese bis Tangermünde beidseitig gefahren bin.

 


 

Von dieser Fahrt ist diese Collage entstanden.



nach oben