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Die 4. Fahrrad - Elbetour

nach BRUNSBÜTTEL
MI 23.09.2020 und DO 24.09.2020

 

Das Wetter: Es war sehr sonnig, nur teilweise etwas bewölkt; am Donnerstag windig. Gefahrene Fahrradkilometer 170 km - HIN 66 km // ZURÜCK 70 km

 


Von SCHULAU nach BRUNSBÜTTEL, dem nördlichsten Ziel des Elberadweges; den gleichen Weg zurück nach Glückstadt, dort die Fähre nach Wischhafen / LÜHE.


Bis Glücksstadt (DO) fuhr ich mit Karte und Google Maps. Das war leichter, wenn auch trotzdem nicht immer eindeutig. Ab Wischhafen verwendete ich neben der Karte Komoot, wo ich den Elberadweg per gpx- Datei drauf hatte. Aber Komoot war doof, wenn ich "Navigation" drückte, verschwand die Karte (die gpx- Datei hatte ich mir mit der papiernen Karte gekauft) und ich sollte Karten kaufen. Die Handy-Halterung machte immer noch Probleme.

 

 

 

MI
7 Uhr Aufstehen; 8 Uhr Losfahren; 9 Uhr Ankunft in Lühe; 10 Uhr Fähre nach Schulau;
ca 10:30 Uhr Beginn der Fahrradtour
Auf dem Parkplatz in Lühe waren nur wenige Autos; Münzautomat 6 € Tageskarte. Ich hatte 6 € nicht klein, konnte nicht mit Kreditkarte bezahlen. Deshalb schrieb ich einen Zettel: Parke hier MI/DO, habe keine Münzen; erbitte Kontonummer zwecks Überweisung. (Als ich zurück kam, war das Auto in keiner Weise registriert worden, d. h. Parken umsonst.)

oben: Es kommen immer noch mehr Radfahrer

Der Andrang bei der Fähre war riesig, bestimmt zwei Fahrradgruppen. Alle mit Maske (2020 ist Corona-Zeit), als das Boarding losging. Ich gehörte zu den ersten, deshalb hatte ich nachher viel Zeit, als sich die Fähre langsam leerte.
unten: unterwegs nach Schulau

Dann fuhr ich los durch eine Elbauenlandschaft, vll nicht die schönste, aber immerhin. Schon bald kam ein NaBu-Turm, an der Stelle machte ich ein Video für Tilda, damit man sich von der Landschaft ein Bild machen kann. Nur ein, zwei Kilometer das Video 2, als ich mitten durch eine Schafansammlung fuhr.

Das machte ich noch öfter, der Nachteil dabei war, dass man in Abständen immer wieder durch Pforten, die für Schafe nicht zu öffnen sind, hindurchmusste. Manchmal gab es auch ein cattle grid, mir von unserer Kanada-Tour bekannt:
"Ein Viehgitter (auch Weiderost, Viehrost oder Wildgitter, englisch Cattle grid) ist eine bodengleich angeordnete Viehsperre, die von Fahrzeugen ohne Halt passiert werden kann, für Weidetiere wie Rinder oder Schafe, aber auch Großwild, jedoch ein schwer zu überwindendes Hindernis darstellt, da die Tiere darauf keinen festen Tritt finden." (Wikipedia) (Foto cattle grid nicht von der Fahrt)

Baustelle des Pinnau-Sperrwerk - aber man kam durch:

Spannend war für mich, ob das Pinnau- und das Krückau-Sperrwerk passierbar war. Die Informationen aus den Karten zum Elbe-Radweg wirkten eher negativ. Ein Mann, mit dem ich mich kurz vor der Fähre unterhielt, meinte, dass die offen seien. Das waren sie auch. (Ca 11:30 beim ersten.) Große Erleichterung bei mir, denn lt Karte hätte ich sonst bis fast Elmshorn fahren müssen. Aber ich hörte, dass es die Fähre Kronsnest, die 1. Alternative, nicht mehr gäbe. Aber es war optimal, für Fahrräder alles frei!

Fahrradweg am Ufer der Elbe:


Gegen Mittag war ich in Kollmar, da standen zwei Imbissbuden - einen Strand gibt es da wohl, hab ich aber nicht gesehen - in der einen, im Strandfloh, habe ich ein Brötchen mit Seelachs bestellt. - Eine Registrierung (Corona!) gab es da, aber sehr intelligent. Wenn man mit Kreditkarte bezahlte, hatte man damit alles „ausgefüllt“!

Mein Blick auf Glücksburg:

Dann ging es weiter nach Glücksstadt, wo ich mich erst nicht zurecht fand. Gleich nach der Stadt führt quer die B495 zum Fährenanleger, den ich am DO nutzen werde. Dahinter die "Neue Blomesche-Wildnis", ein Name der mir schon auffiel, als wir per Auto diese Fähre nahmen. Ist aber nichts Besonderes, außer dass sich gleich das ziemlich große Stör-Sperrwerk anschliesst, das auch offen war.

Sperrwerk Blomsche Wildnis (Glücksburg) und dann Brokdorf aus der Ferne:

Das stillgelegte AKW Brokdorf sieht ja mit dem Wassergraben etwas mittelalterlich aus, aber zufrieden war ich, dass die Passage des AKW kurz war; bei den Karten denke ich immer leicht an größere Areale. Nach Brokdorf habe ich dann einen Weg ganz nah am Deich gefunden, dessen Ende mit einer Pforte abgeschlossen war, eigentlich nichts Besonderes, wenn nicht ein Spaßvogel ein Tor mit einem Kinderfahrradschloss blockiert hätte. Da musste ich ein Stück zurückfahren, vll 500 m.

St. Margareten:

Bald kam ich an St. Margareten vorbei, dass aus der Fahrradperspektive völlig anders aussieht als wenn man mit dem Auto da durch fährt. Es schloss sich ein Industriegebiet von Brunsbüttel an, u a das AKW. Zufällig bin ich damit den Weg direkt zur Innenstadt-Fähre gefahren ...

...und setzte dann bei herrlichem Sonnenschein in die Stadt über.

Gleich sah ich eine Eisdiele, alle Tische besetzt, deshalb nahm ich ne Waffel. Zum Hotel hätte ich nur 200 m weiter fahren müssen, stattdessen fand Google es gut, dass ich nach links in die Schillerstraße einbog, dann dreimal nach rechts abbog, damit ich am Hotel war. Dort Anmeldung, Fahrrad in eine Garage, dann erst mal eine oder zwei Stunden geschlafen (Fiel mir wegen des schönen Wetters schwer.) Bis ich dann später mal die Stadt betrachtete. Sie machte mir einen guten Eindruck. Ich ging zur Schleuse, vorbei am Eisladen, wo ich nicht noch ein Eis kaufte, sah dann die Bänke direkt am Schleusenbecken und dahinter ein italienisches Restaurant mit vielen Tischen draußen (Corona-Zeit); es war warm genug, um draußen zu essen.

Mein Platz beim Abendessen - mein Ausblick

Völlig unitalienisch aß ich Scholle Finkenwerder Art und trank ein großes Bier - hatte ich mir verdient! Als ich dann sah, dass die auch Eis hatten, bat ich um die Eiskarte und genehmigte mir einen Coupe Dänemark, der absolut köstlich war. Zurück zum Hotel ging ich und dann bald schlafen.

**********

DO

Im Hotel gut gefrühstückt (ziemlich leer, es waren wohl drei Zimmer belegt gewesen)


Ich fuhr nochmal zur Schleuse. Icg folgte dann dummerweise dem dortigen Hinweisschild zur Fähre, bis mir plötzlich klar wurde, dass ich ganz aus Brunsbüttel raus fuhr, eine ganz andere Fähre war gemeint, ; ich merkte erst jetzt, dass sie mich zur zweiten Fähre, weit draußen, leiteten. Auf halbem Wege wollte ich aber nicht mehr zurück gefahren. Aber dann kam gleich der zweite Schrecken. "Reparatur der Fähre", z Z kein Fährdienst. Ach herrje!

Dann sah ich ein Schild, dass Fußgänger und Fahrradfahrer transportiert werden. Nur wo? Den Weg dahin konnte ich nicht sofort erkennen, fand ihn schließlich. Es war eine Mini-Fähre und ich war der einzige Fahrgast, wofür ich mich herzlich bedankt habe.

Ein kleines Missgeschick bemerktr ich dann.. Der untere Teil des Fahrradständers war abgegangen, sodass ich das Fahrrad beim Abstellen jeweils anlehnen musste. Wie unbequem das war, kann man kaum glauben.


Wegen dieser Fähre kam ich erst mal auf eine völlig andere Straße, 2 oder 3 km schnurgerade aus durch industrielle Landschaft, (aus Fahrradfahrersicht bescheuert!) bis ich dann irgendwie wieder in St. Margareten war, dieses Mal im Ort, fand dann aber endlich den Weg, auf dem ich hergekommen war.

Ich fuhr jetzt die gleiche Strecke von gestern zurück, um in Glückstadt die Elbseite zu wechseln. Es ging nun flott nach Süden, an Brockdorf vorbei, über das Stör-Sperrwerk und da sah ich schon die Autokolonnen auf der B495, sie mussten auf die Fähre warten. Ich zog flott an ihnen vorbei, die Fähre war voll, im Begriff abzulegen. "Kann ich noch mit?" "Klar!"

Auf der Fähre sah ich jemanden, der meinem ehem Direktor Wagener sehr ähnlich war. Wegen der Maske zwar nicht so gut
erkennbar, aber die Größe, die Körperhaltung, der Gang, die Körperbewegungen - alles Wagener. Zum Glück habe ich mir dann ein Herz gefasst und ihn gefragt, nein, bin ich nicht. Die Augen waren nicht die Wageners, das Haare war vielleicht etwas grauer und der Bauch geringer ... verglichen mit damals. ;-)

Auf der anderen Seite gönnte ich mir erst mal zum Essen ein großes Alster - Mönsch, hatte ich einen Durst.

Der Elberadweg macht dann einen Riesenbogen über Wischhafen nach Krautsand. Allerdings ist gleich hinter dem Fähranleger ein Sperrwerk; ich hoffte, da durchzukommen, es war geschlossen, für Fahrräder aber frei. Deshalb konnte ich auf dem "Deichverteidigungsweg" bis nach Krautsand direkt an der Elbe fahren. In Krautsand an dem Hotel vorbei, in dem wir schon mal logierten. Weiter an der Elbe, in Höhe Drochtersen war der Deichweg gesperrt, bin trotzdem da lang gefahren; dort wurde am Deich gearbeitet, mein Weg war mal etwas verschmiert, sonst war alles gut. Es kam nur ein Laster, dem ich sofort ausgewichen bin; der Fahrer meckerte etwas. Aber ich habe das nicht eingesehen; denn sonst war absolut nix los. Später hielt der Fahrer an, leider habe ich ihn nicht angepsrocvhen. Und der Umweg wäre richtig doof gewesen (s. Karte).

 

Als nächstes kam die "Festung Grauerort", eine Festung aus der Zeit Napoleons, ziemlich verfallen.

Das Fort wurde von der preußischen Armee von 1868 bis 1873 ... errichtet. Die schon von den Schweden genutzte Stelle an der hohe Altmarsch nahe dem Fahrwasser, war neben anderen Stellungen an der Elbe ideal für einen permanenten Verteidigungsbau. In der Zeit, in der die Spannungen mit Frankreich zunahmen, wurde der permanente Bau unterbrochen und das Fort ... provisorisch fertig gestellt, um schnell einen wirksamen Schutz des Hamburger Hafens zu haben. Bereits im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 war das Fort provisorisch einsatzbereit. Es kam jedoch nicht zu Kampfhandlungen um das Fort. … Wegen der weiteren Waffenentwicklung wurde das Fort 1888 aus der Reihe der aktiven Festungen gestrichen. Ab 1917 wurde die Anlage zu einem provisorischen Minendepot der Kaiserlichen Marine umgewandelt. (Wikipedia)

Gleich darauf ging der Radweg Richtung Stade (41), wo ich jetzt ja nun nicht hin wollte. Aber da kam der
Obstmarschenweg, der dann wieder auf den Elberadweg (51) stieß; eine klare Abkürzung. Obstmarschenweg, dachte ich, ein beschaulicher Wirtschaftsweg. Dachte ich!


In Wirklichkeit ist er eine sehr breite Straße mit sehr viel Verkehr. Da wir an solchen Straßen mittlerweile immer einen Radweg haben (vorbildlich!), bin ich dort gefahren, dann abgebogen nach Bassenfleth und Twielenfleth. In Twielenfleth ging es an dem Restaurant vorbei, wo wir in diesem Frühjahr mit dem Heimatbund BRV-ZEV eigentlich Kaffeetrinken wollten. Dann etwa eine halbe Stunde bis zum Fährparkplatz Lühe / Grünendeich.

Da bin ich nun angekommen beim herrlichsten Wetter, suchte mein Auto und fand es nicht. Ich kurve mehrfach herum, nichts. Leichte Panik. Ich ging zum Parkplatzautomaten, lehnte das Fahrrad da an (Die untere Hälfte des Ständer hatte ich ja unterwegs verloren.) und plötzlich sah ich mein Auto!

Des Rätsels Lösung: Ich dachte, ich hätte es doch weit von der Mitte des Parkplatzes entfernt deponiert? Aber als ich am MI dort ankam, gab es nur wenige Autos, sodass ich ein anderes Ortsgefühl hatte. Oder es wurde verzaubert und auf eine andere Stelle gesetzt. Ich hab zwar eine App: Finde deine Auto, aber die zu nutzen, fand ich lächerlich.
Mein Erklärungszettel, dass ich nicht zahlen konnte wegen mangelnder Münzen, war nicht zur Kenntnis genommen worden. (Ich bin mittlerweile total darauf eingestellt, entweder mit der Kreditkarte oder mit dem Handy zu bezahlen – Münzen kommen mir so „von früher“ vor.) Ich packte alles ins Auto, das Fahrrad hinten drauf und ging dann erst mal Kaffeetrinken.

Anschließend fuhr ich nach Zeven, Ankunft gegen 16 Uhr. Wieder eine schöne Tour.

 

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