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Die 7. Fahrrad - Elbetour
Tangermünde - Magdeburg - Schönebeck
und zurück auf der anderen Seite


1. SA 2.10. (A) Zeven - Tangermünde // 2. SO 3.10. (F) Tangermünde - Rogätz // 3. MO 4.10. (F) Rogätz - Magdeburg // 4. DI 5.10. (F) Magdeburg - Schönebeck - Hohenwarthe // 5. MI 6.10. (F) von Hohenwarthe nach Tangermünde // 6. DO 7.10. (A) Tangermünde via Dahlenburg (zu meiner Schwester) nach Zeven


1.) SA 2.10.2021 (A) Zeven - Tangermünde

Am 2. Oktober 2021 bin ich kurz nach dem Mittagessen mit dem Auto losgefahren. Google Maps bot mir drei mögliche Routen an: 1. über Hannover, die wollte ich evtl nächstes Jahr nehmen, wenn mein Ziel südlicher ist. 2. über Lüneburg und Dannenberg; diese Route habe ich nicht genommen, da ich dort von mehreren Baustellen weiß. (Zurück bin ich da aber gefahren und hatte dann meine jüngere Schwester besucht.) 3. Eine Tour über die A1, A 24 und A 14, sie macht einen großen Bogen nach Norden, um dann bei Ludwigslust direkt nach Süden "abzubiegen". Kilometermäßig deutlich länger als die Strecke über Lüneburg, aber zeitlich besser. Da bin ich also gefahren, bei Wittenberge schon mal die Elbe überquert ... da denke ich an meine vorige Tour, als ich bei Gewitter auf dem holprigen Weg neben der Eisenbahn Brücke fuhr. Es hatte gegossen und ich war natürlich durch und durch nass. (Tour 1) Am frühen Abend kam ich in Tangermünde an.

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Tangermünde: Theodor Fontane, Grete Minde 1619: Aus Liebeskummer eine Stadt angezündet? Geständnis nur durch Folter erreicht.

Ich kam beim Hotel Sturm an, direkt neben dem Hotel ist ein großer Parkplatz. Keinen Gast gesehen, aber irgendwo hörte ich einen Dauertelefonierer, das hatte ich schon mal. Auf dem Handy ließ ich mir den Stadtplan zeigen, auch Restaurants, und so kam ich in dieses Fischrestaurant, wo es Wernesgrüner Bier gab. Wegen meiner Erkältung hab ich aber erstmal einen heißen Zitronensaft getrunken. - Ganz gemütlich hier, Einzeltisch, und ich fragte, wie sie über die Coronazeit gekommen sind. Ganz gut, sagte er, mit der Überbrückungshilfe hat es gut geklappt. Ist wider Erwarten gut gelaufen.

Als ich gegen halb 9 zurück ging, hatte ich doch ein klein wenig Bammel vor dem langen Weg (1,5 km) in der Dunkelheit zurück, ein Stück der Straße war ausgekoffert, nur ein Fußweg war da, eigentlich ganz romantisch. Stockdunkel war es nicht, in größeren Abstände gab es altertümliche Straßenlampen. Das Foto zeigt zwar kein typisches Haus, aber es zeigt ungefähr die Atmosphäre. Auch wirkte der Heimweg auf mich wie die Straßen von London in den Lockwood-Bänden, von denen ich den Band 4, den ich gerade lese, auch als Audiobook auf dem Handy dabei habe. Gespenstergeschichten zum Einschlafen.

 


 

2.) SO 3.10. (F) von Tangermünde nach Rogätz
(Tag der deutschen Wiedervereinigung)


Ich begann meine Tour am Sonntagmorgen nach dem Frühstück; andere auch, wie man auf dem Foto sieht. Das Fahrrad hatte ich von dem Auto gehoben, die Gepäcktaschen und den Korb angebracht, wirklich an alles gedacht - bis auf die Wasserflasche. -
Am Rathaus machte ich ein Video für meine Enkelin.

Nachdem ich Tangermünde verlassen hatte, fuhr ich auf diesem komfortablen Weg nach Süden. Etwas später musste ich wieder zum Fotografieren anhalten, denn das Bild, das sich mir zeigte, könnte von dem Maler der Romantik, Caspar David Friedrich, gemalt worden sein. Aber es war Wirklichkeit! Diese Ausblicke sind der Hauptgrund, warum mir das Befahren der Elbe so viel Spaß macht.

Aber jetzt folgt ein ganz banales Foto, allerdings mit einer Geschichte. Da ich meine Wasserflasche vergessen hatte, bekam ich Durst, richtigen Durst, ganz furchtbaren Durst! ... und nichts sah nach einem Geschäft aus. Ich sah zwar mal ein Schild, auf dem stand: "Kathrin's Eiscafe", aber das zeigte in die falsche Richtung. Und ... Überraschung ... Überraschung ... die Eisdiele war "plötzlich" vor mir. Ich gönnte mir ein herrliches Eis und eine Wasserflasche hatten sie auch für mich. Ich bin gerettet, dachte ich, nach dem Durst.

 

 

Dann kam der Unterstand bei Sandfurth gerade recht, ich machte nur kurz Mittagspause, aß zwei Hanuta und trank aus der gerade gekauften Flasche. Neben mir der Rahmen und ein Elbestein: der Verlauf von der Quelle in Tschechien nahe der polnischen Grenze bis zur Mündung eingemeißelt. Die Strecke von Cuxhaven / Brunsbüttel bis zu diesem Platz bin ich bereits gefahren.

BAUSTELLEN!
Die begegnen einem immer wieder. Baustelle Nr. 1 (von 4). Auf dem folgenden Foto blicke ich zurück, da hab ich sie schon überwunden. Gut, dass Sonntag war und ich unbehelligt weiter konnte. Aber so schrecklich es am Anfang aussah, so einfach war es letztlich.

Hinten in der Mitte sieht man die Stelle, an der ich gekommen bin. Links sieht man dann den Deich der abgebrochen wurde, dahinter den Bauzaun (auf dem Foto kaum zu sehen) und dahinter hab ich das Fahrrad lang geschoben. "Deichauf" mit der Schiebehilfe ;-) Auf dem unteren Foto bin ich schon durch die Baustelle durch, aber ich musste das mal festhalten. - Eine recht breite Trasse wurde Richtung Fluss angelegt. Was die da wohl machen!?

Dann kam Rogätz. - Meine Herberge: Pension Molkenthin, direkt an der Fähre. Ein ausgesprochen schönes Haus, dass ich später von gegenüber fotografiert habe. Mein Zimmer ist vielleicht das schönste, das ich bisher auf meinen Elbtouren bekomme habe. Sehr groß mit Blick auf den Anleger der Fähre.

Wegen meiner Erkältung bin ich ganz schön kaputt, habe trotzdem ein paar Schritte im Ort gemacht. Fast nix offen gewesen bzw überhaupt kaum Geschäfte. Das Hotel Schmidt, das ich versucht hatte anzurufen, fand ich nicht, ging aber auch nicht so weit. Zum Abendessen kaufte ich mir einen Döner, hat mir sehr gut geschmeckt! - Gehe wieder früh ins Bett und höre Lockwood. Allerdings nur kurz. Die haben eine ganz spannende Stelle einfach ausgelassen; die Nummerierung ist ok, also bei der Erstellung des Audiobooks passiert. (Ich habe die Stelle dann später nachgelesen - wirklich sehr spannend. Eines der Hi-Lites des Buches.) - Wegen meiner Erkältung hab ich mich dick eingepackt und musste viel schwitzen; hat wohl auch geholfen, denn meine Erkältung war am MO deutlich geringer.

Dass der Elbradweg bis Magdeburg nur auf der anderen Seite verläuft, wunderte mich. Erst dachte ich, dass man das Fahren auf normalen Straßen vermeiden wollte, aber auch bei Elberadweg-Routen gibt es immer wieder kleine Abschnitte auf normaler Straße, auch ohne Fahrradweg. Heute musste ich rund 3 km auf einer normalen Straße ohne Fahrradweg fahren, wegen Umleitung der genannten Baustelle. Wieder bin ich nicht der einzige Fahrradfahrer und die wenigen vorbeifahrenden Autofahrer waren alle ok!

Das Zimmer, jedenfalls ein Teil, dazu noch eine Essecke und ein tolles Badezimmer.
unten: Der Blick nach draußen; die Elbe und die Fähre.

 


Mit dieser Fähre wollte ich eigentlich am nächsten Tag übersetzen.

 


 

3.) MO 4.10. (F) von Rogätz nach Magdeburg

Ich wache in meinem Komfortzimmer auf, dusche, ziehe mich an und gehe zum Bäcker zum Frühstücken. Das war verabredet, Frühstück gleich nebenan. Steinicke, gibt es hier überall, war ja auch mal in Zeven. Die freundliche Verkäuferin offerierte verschieden belegte Baguettes, ich wählte eins und musste mir die Hälfte einpacken, der Rest war noch reichlich für das Mittagessen in Magdeburg.
Obwohl der Elbefahrradweg offiziell auf der anderen Seite lang ging, blieb ich auf dieser Seite und war positiv überrascht. Erst durch den Ort Loitsche, dann durch Wald auf einem schönen geteerten Pfad, allerdings zum Teil am

"Kalimandscharo" vorbei, also am Aushub von Kaligruben. Zweimal musste ich kurz für 1 bis 2 km auf der Kreisstraße ohne Fahrradweg fahren.

Als ich mich dem Industriegebiet von Magdeburg näherte, kam eine große Überraschung. - Rechts Industrieanlagen, links Bahnschienen, dann eine vielbefahrende Straße, dann auch Industrieanlagen. Und mittendrin? Mein Fahrradweg (Foto), geteert, mit Bäumen und Rasen. Besser kann man das nicht haben.

Bis zur unvermeidlichen Baustelle im schon städtischem Bereich (2). Mit dem Navi bin ich da gut rumgekommen.
In der Stadt war es dann nicht mehr so komfortabel, aber Fahrradwege gab es im Prinzip überall.



Ich fand dann gut zum Hotel (Das blaue Haus war nicht das Hotel, sondern ein Blickfang für mich, wegen der schönen Zeichnung.), habe mein Fahrrad im Keller abgestellt und den Akku angeschlossen, mein "Frühstück" aus Rogätz verspeist und dann eine Entdeckungstour in Magdeburg gemacht.

"Magdeburg ist eine mitteldeutsche Stadt an der Elbe. Der gotische Dom von Magdeburg befindet sich im Zentrum und ist die Grabkirche von Otto dem Großen, dem ersten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Das Kulturhistorische Museum zeichnet die Bedeutung der Stadt im Mittelalter mit Ausstellungen zu Archäologie und Lokalgeschichte nach." (Google)

Da das Restaurant des Hotels geschlossen war, fragte ich an der Rezeption nach. Wieder eine freundliche junge Frau, die mir auf dem Stadtplan die Leiterstraße zeigte, ganz in der Nähe, wo viele Restaurants seien.
Da ging ich dann hin, es war aber nur ein Ristorante und ein böhmisches Lokal offen (Halt Montag!). Ich ging dann ins bömische und trank dort zum Essen dunkles Krušovice.


4.) DI 5.10. (F) Von Magdeburg via Schönebeck nach Hohenwarthe

Im Hotel fragte ich, wie lange ich das Fahrrad dort abstellen könne. Fahrrad und Gepäck, bis frühe Nachmittag auf jeden Fall, kein Problem. Ich wollte nämlich DI-Vormittag noch meinen Stadtspaziergang fortsetzen. Aber dazu kam es nicht. Denn der DI war ein absoluter Regentag, zwar nur leichter Regen, aber stundenlang.
Unabhängig vom Regen habe ich meine Tour noch geändert, verlängert. Denn die nächste Herberge wäre ja nur anderhalb Stunden entfernt gewesen, zu wenig. Ich entschied nun, die Elbe weiter "runter" zu fahren bis zur nächsten Fähre oder Brücke. Ich fuhr bis Schönebeck, dort über die Brücke auf die andere Seite und dann wieder nach Norden bis Hohenwarthe. Spätestens nach einer Stunde war ich klitschnass, kein Problem bei der Baustelle (3), noch in Magdeburg, da musste ich nur die Seite wechseln.


Bild 1,2: Ausfallstraße Richtung Süden, ein Friedhof, etwas weiter // Bild 3: Immer mal wieder ein Gesicht gesehen und fotografiert; Material für eine Kollage habe ich zusammen. // Bild 4: eine mächtige Ruine am südlichen Rand von Magdeburg (schon auf der anderen Elbeseite) // Auch wenn man es kaum sieht, es regnete und regnete und regnete!

Nur ein dokumentarisches Bild. Auf der Brücke von Schönebeck, der südlichste Punkt meiner bisherigen Elbefahrten; das nächste Foto ist dort hinten rechts, auf dem Deichweg, gemacht.



Immer noch bei Dauerregen fahre ich dann ein Stück auf diesem hervorragenden Pfad, direkt auf dem Deich.

Aber dann: Baustelle Nr. 4, meine alte Schreckenszahl lässt grüßen.

Nur zur Erklärung: Durch dieses Foto kann man sich besser vorstellen, wie meine im folgenden beschriebene Irrfahrt war. Dieser Deichweg war ja völlig ok, aber jetzt muss man sich vorstellen, dass ich danach ein Gebiet durchfuhr, das wie der Wald wie auf dem Foto links war. Wald, Wald, Wald. Alles nass.

Etwa bei Herrenkrug war der Hinweis auf eine Baustelle. Auf der Karte (Michelin) sieht man die dünne rote Linie, die ich eigentlich nach Norden gefahren wäre. Diesmal wich ich aber gleich aus, verlor dann die Geduld und fuhr einen fast nicht zu erkennenden Querweg zurück zur Elbe. Da stellte ich fest, dass ich soweit sowieso hätte fahren können. (Auf der Karte sieht man den Industriehafen direkt "nebenan", davon sah man überhaupt nichts!) Ich fühlte mich jetzt in der totalen Wildnis. Wegen der Baustelle musste ich also irgendwie wieder weiter weg von der Elbe. Der Navi half mir immerhin, dass ich letztlich da raus kam, aber trotzdem muss ich mich zwischendurch total verfahren haben, denn ich kam ungefähr da an, wo ich das blaue Kreuz gemacht habe. Ich erinnere mich nämlich, dass ich den Fluss rechts gesehen habe (müsste ja links sein, wenn ich richtig gewesen wäre). Ich war also an der Alten Elbe (sah ich auch auf dem Navi, hab ich aber erst hinterher richtig realisiert), alles Wald, alles nass und - immerhin - eine Fahrradspur von vielleicht 4 cm. Ich hatte leider keine Fotos gemacht, denn ich wollte nur raus hier. Mein Gemütszustand: Frust, mehr aber nicht, denn ich tröstete mich mit der heißen Dusche, ganz bald!!!
Der Wald lichtete sich langsam und ich sah vor mir eine Autobahn, die A 2. Weiter ging es zum Wasserstraßenkreuz (das größte Europas), ich sah die Trog-Konstruktion des Mittellandkanals, sowas kannte ich bisher nur vom Elbeseitenkanal bei Jastorf.
Die Waldschänke war schon ganz nah, musste nur noch die Straße über den Mittellandkanal passieren und dann nach Navi zur Waldschänke fahren. Geschafft!

Völlig durchnässt kam ich dann in der Waldschänke an. Dort sollte ich den Anmeldezettel ausfüllen, konnte aber "zeigen", dass ich erstmal trockene Sachen anziehen müsse. Ich ließ mir den Schlüssel geben und stand dann unter der lange ersehnten heißen Dusche. Später ging ich nach unten, trank ne Tasse Kaffee und füllte den Meldezettel aus.
Auf dem Zimmer verteilte ich dann die nassen Klamotten zum Trocknen. Zwischen 6 und 7 ging ich zum Abendessen, es ist ein 3-Sterne-Lokal, und aß ein Rumpsteak, hatte ich ewig nicht mehr. Dass ich mein zweites Bier mit auf das Zimmer nahm, hatte einen besonderen Grund. Also ich saß hinten rechts (siehe Foto), hinten links, erhöht, saß noch ein Einzelner und vorne links im Bild saßen vier Männer, über 50. Der Wortführer, der wirklich fast dauernd redete, saß mir direkt gegenüber, sodass ich jedes Wort verstehen konnte. Thema war die Ernährung, zunehmen, abnehmen, Zucker, Zuckermessung, Bludruck; ach, und alles, was dazu gehört. Der Mann schien immerhin Ahnung zu haben, deshalb viele medizinische Details und Erfahrungswerte, aber ne halbe Stunde darüber zu reden, während ich mein Steak aß, das war mir doch zu viel und ich ließ mir einen halben Liter köstliches, dunkles Bier geben und verschwand damit auf meinem Zimmer. Diesmal kuckte ich mal Fernsehen, 3sat, "Die Frau, die im Wald verschwand". Spielt 1956 und war ein richtiges Nachkriegsdrama.

Die Waldschänke hat ein Werbe-Video

 


5.) MI 6.10. (F) von Hohenwarthe nach Tangermünde

Zum Frühstück war ich der einzige Gast und draußen stellte ich fest: es regnet nicht mehr. Versehentlich hatte ich mein Rad draußen gelassen, deshalb war es noch nass, aber es war noch da!! Los ging es und bald war ich an der Schleuse Nigripp, sie stellt die Verbindung zwischen dem Elbe-Havel-Kanal und der Elbe her.

Und dann immer im Elbe-Auenland, unterbrochen von kleinen Dörfern.

Die Sonne schien herrlich, als ich an den Anleger kam, mit der Fähre nach Rogätz. Da machte ich das Foto von dem wunderschönen Haus. In dem kleinen Nebengebäude links, im Erdgeschoss, war mein Zimmer.

Unbekannte Dorfnamen wie Parchau, Parey, Derben. Derben habe ich mir gemerkt, weil ich an einem Grundstück vorbei kam, wo ein Hund, gottseidank hinter einem hohen Zaun, rumsprang und laut und aggressiv bellte. Vor großen Hunden habe ich eine Heidenangst, wo ich doch mit neun von einem gebissen wurde. - Den Namen Ferchland hab ich mir noch gemerkt, dann kam Jerichow mit einem großen Kloster. (Muss man sich mal ansehen, hab ich im Geiste notiert.)

Lange Zeit hatte ich einen solchen Weg, im Hintergrund kann man die Brücke von Tangermünde schon ahnen.

Da ich diesen Wirtschaftsweg gewählt hatte, kam ich dann an die Brücke, konnte da aber nicht hoch, musste also nach rechts fahren und kam dann an eine Treppe mit einer eher extremen Schräge, auf der man das Fahrrad hochschieben konnte. (Später sah ich auf der Karte, dass ich etwa 2 km weiter hätte fahren müssen, um dann auf die Brücke ebenerdig zu fahren. Das wäre auch die Stelle gewesen, auf der ich bei der ersten Tour stand, als dieser Fahrradweg gesperrt war.) Ich wagte es, die Treppe zu nehmen, es war unheimlich schwer, ich rutschte aus, flog hin, hielt das Fahrrad mit aller Macht fest, weil ich ja schon die Hälfte geschafft hatte, und mit unendlichen Mühen bin ich dann oben angelangt. Von außen muss das furchbar ausgesehen haben! Wenn ich die Taschen abgemacht hätte, wäre es leichter gewesen, auch die 2 km mehr fahren hätte eigentlich nichts ausgemacht. - Aber was interessiert einen das, wenn man es geschafft hat.

Dann bin ich wieder im Hotel angekommen. Mein Auto war noch da. Als erstes befestigte ich meine Fahrrad auf dem Träger, dann nahm ich die Fahrradtaschen mit rein und breitete die immer noch nassen Sachen wieder aus.
Zum Essen wollte ich dann in die Zecherei St. Nicolai gehen, eine Empfehlung meiner jüngeren Schwester, aber die Zecherei war zu. Einige Häuser weiter war die Gaststätte zur Post. Dort kehrte ich ein. Man bot mir einen Platz an und nach fünf Minuten kam eine größere holländische Gruppe, mit der man nicht mehr gerechnet hatte, und da fragte man mich höflich, ob ich mich nicht an einen anderen Platz setzen könne. Natürlich konnte ich das, es kam nämlich eine große Gruppe, die vier Tische belegte; die Bedienung bedankte sich sehr lieb bei mir. Ja, nett sein, das kann ich schon!!

 


6.) DO 7.10. (A) Tangermünde via Dahlenburg (zu meiner Schwester) nach Zeven

Nach vier Tagen Fahrradfahren war ich nun gemütlich mit dem Auto unterwegs. Diesmal hatte ich mir direkt die Göhrde-Strecke ausgesucht, wurde über Gartow (am Gartower See war ich ja kürzlich mit meiner älteren Schwester gewesen, von daher kannte ich die vielen Baustellenumleitungen schon), ich fuhr über Gorleben und Dannenberg und kam dann, etwas kompliziert, nach Dahlenburg. Heidrun hatte für mich ein bei ihnen übliches DO-Fischbrötchen mitgeholt; zufällig kamen wir zur gleichen Zeit vor ihrem Haus an. Herrliches Fischbrötchen, entspannte Gespräche, Eis und vor der Weiterfahrt eine Tasse Kaffee.

Sicher war das durch diesen Regentag etwas unangenehm, wenn ich das z B mit der ersten Tour vergleiche, da war ja jeden Tag Sonne und es war heiß, aber insgesamt nenne ich diese Fahrt ein Abenteuer, gerade durch die Irrfahrt an der Baustelle 4. Es hat Spaß gemacht und ich freue mich auf die Fortsetzung, von
Schönebeck nach Torgau
oder so.