Die
1. Fahrrad - Ostsee-Tour Lübeck
- Wismar - Rerik - Rostock und
zurück
19. - 28. 06.2022
0. Zeven - Lübeck mit dem Auto. # 1. Lübeck - Wismar # 2. Wismar
via Poel - Rerik # 3. Rerik - Nienhagen # 4. Nienhagen - Rostock # 5.-6.
Rostock, Warnemünde, van Gogh # 7. Rostock -Wismar
# 8. Wismar - Lübeck # 9. mit dem Auto nach Zeven
0.)
SO 19.06.2022 Zeven - Lübeck mit dem Auto
Mit
dem Auto bin ich am Sonntag gut nach Lübeck gekommen. Die Autobahn
war voll, aber subjektiv war nur die Gegenseite voller kleiner Staus.
Das
Wetter war an diesem Tag nicht so prall, der Himmel war bedeckt und es
regnete manchmal ein wenig.
Gegen
Abend ging ich auf den Jahrmarkt (oder Rummel?), der in der Nähe
abgehalten wurde. Sowas macht dann alleine doch keinen Spaß, allerdings
habe ich lange bei den Auto-Scootern gekuckt, das finde ich interessant.
Ebenso daneben dieses Karussel, das mich stark an Bevensen erinnerte,
als wir, so etwa 15, uns dort aufhielten und die ganze Atmosphäre
genossen. Das konnte ich hier auch nachempfinden und den Jugendlichen
ging es bestimmt ähnlich wie mir damals.
Leider
hab ich kein Foto davon gemacht, nur eines vom Weg dahin, über diese
Brücke musste man zum Veranstaltungsgelände gehen; fotografiert
vom Gelände aus zur Stadt hin. Ich habe ein kleines video gefunden,
auf dem man sehr gut sehen kann, wie der Breakdancer so ist.
= vergrößern
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1.)
MO 20.06. von Lübeck nach Wismar
Morgens
bin ich schon um 7:15 aufgestanden und war vor 8 beim Frühstück.
Ich hatte ja 77 km vor mir und deshalb wollte ich früh los.
Allgemein finde ich die Fahrradwege in Lübeck ganz gut; auf der Tour
war ich aber ganz froh, den Navi zu haben.
Eine
Überraschung war der Herrentunnel. Ich wusste schon, dass es da einen
Bus-Shuttle gibt, aber das mitzumachen ist schon was anderes. Der Bus
kann mindestens 20 Fahrräder mitnehmen und alle haben einen guten
Sitzplatz. Ein freundlicher Lübecker hat beim Befestigen der Fahrräder
manchmal geholfen. Ein freundlicher Herr fragte mich, ob er ein Foto von
mir machen solle, da ich das Businnere fotografierte. Mit dem freundlichen
Lübecker, Mitte 30 schätze ich, kam ich dann ins Gespräch.
Weil wir Masken aufhatten, er nicht, sagte er, dass er nicht geimpft ist
und prinzipiell keine Maske trägt. Er führte die Geldgeschäfte
von Pfizer und BioNtec an und dass er Fälle kennt, wo Geimpfte gestorben
sind; der Satz:"An meinen Körper lassen ich keine Impfsubstanz."
kam auch vor. Ich kam kaum zu Wort, aber ich sagte ihm, dass ich ja manches
richtig finde, was er sagt, aber die beiden Macher von BioNtec sind in
erster Linie keine Geschäftemacher, sondern schon lange überzeugte
Wissenschaftler. Die Busfahrt war schnell zu Ende und ich verabschiedete
mich mit den Worten, dass ich mich freue, einen richtigen Impfgegner kennen
gelernt zu haben. Er antwortete, dass er kein Impfgegner sei, sondern
ein denkender Mensch.
Dann
ging es los nach Priwall, im Gegensatz zu allen anderen mir bekannten
Fähren gab es hier Automaten für Fahrradfahrer und Fußgänger.
Den Kassierer für die Autos, der mittlerweile alle abkassiert hatte,
fragte ich, ob ich bei ihm auch ein Ticket bekommen könne. Nein,
war die Antwort. Schade, dass ich nicht laut das Wort "Unfreundlich"
gesagt habe. Der erste Automat hatte Haken und Ösen, dann ging der
zweite aber doch und ich war wenig später auf der anderen Seite.
Nun ging der Weg mal näher an der Ostsee lang, mal weiter weg. Ich
habe dann gleich den ersten Querweg zu einer Badestelle genutzt, um einen
Blick aufs Wasser zu werfen. Da war ein älteres Ehepaar und ich sagte,
dass ich doch gleich mal auf die Ostsee kucken wollte. Wollten wir auch,
sagte die Frau und wenig später fragte sie mich, ob sich mich fotografieren
solle. Gerne, sagte ich, und so habe ich von heute gleich zwei Fotos von
mir, die andere "erfragt" hatten.
Der
Weg war später dann recht hyggelig (nicht im dänischen, sondern
im deutschen Sinn) und einmal fuhr ich bergab mit 44 km/h!
Es fing dann zu regnen an, es waren 17°; ich zog mir den dünnen
Regenmantel an, den ich mehr zufällig dabei hatte. Und als ich nach
Boltenhagen kam, war meine Hose total nass, deshalb habe ich keine Eispause
gemacht, obwohl ich mir das so gedacht hatte; der Eisladen am Weg war
sowieso zu.
Ich fuhr also durch, immer mal wieder Berg und Tal und da wollte mein
Handy-Akku mehr Strom. Ich schloss die Powerbank an, prompt kam die Warnung,
dass die Kontakte nass seien. Also musste ich ungefähr das letzte
Drittel ohne Navi fahren und da merkte ich, wie ich mit Navi viele Abbiegungen
viel leichter sah.
So
bin ich dann nach Wismar reingekommen, das Wetter wurde jetzt besser und
als ich im Zentrum von Wismar war, zog ich die Karte zu Rate, jetzt fehlte
der Navi richtig. Damit kam ich dann fast ans Ziel und eine Frau half
mir dann ein wenig; schließlich war ich dann doch vor dem Hotel
angekommen. Nach dem Einchecken habe ich dann das Fahrrad gegenüber
in einer großen Garage verstaut. Das Rolltor schloss sich und man
soll an der Leine ziehen, um das Tor wieder zu öffnen. Ich schaute
mich an der Tür um und fand nichts Derartiges. Ich rief im Hotel
an, ich fände keine Leine. Beim gelben Schild. Das Schild hatte ich
gesehen, aber jetzt plötzlich sehe ich auch eine Leine, 5 m vom Garagentor
weg und eher 3 m weg von dem Leinen-Hinweisschild. (Es ist ja auch eine
Autogarage und für Autofahrer hängt sie perfekt, man muss nur
das Fenster öffnen.)
Was es alles gibt! Im Zimmer hab ich erstmal Pause gemacht und meine noch
nassen Sachen ausgezogen. Pause bis 17 Uhr, dann Stadterkundung und ...
Eis essen.
Blick
aus dem Hotelzimmer: die Straße ist noch nass ...
im
Alten Hafen, etwas später
Hier
wurde der Stummfilm NOSFERATU 1922 gedreht, links unten sieht man eine
Gedenktafel.
2.)
DI 21.06. von Wismar nach RERIK
Nach
meinem Start nach dem Frühstück geriet ich in Wismar schon nach
ein paar hundert Metern in eine riesige Baustelle, eine Unterführung
wurde neu gebaut. Da ist nie klar, ob man da durchkommt. Ich versuchte
mein Glück und fand schließlich auch den Weg für Fußgänger
und Fahrradfahrer.
Danach ging es langsam ins Grüne, Wismar hat ja eine große
Ausdehnung. Und wieder Berg und Tal, nicht so krass wie gestern, auf langer
Strecke war der Weg auch ganz flach. Ich hatte keinen Pullover angezogen,
obwohl es morgens noch etwas frisch war. Windig blieb es den ganzen Tag,
aber später in Rerik waren es dann sogar 22°C.
Die gewählte GPX-Datei meines Fahrrad-Navis hatte eine Rundfahrt
auf Poel vorgesehen, die ich mit viel Freude gemacht habe. Ausgedehnte
Felder, Wälder und dann immer wieder Durchbrüche zur Ostsee.
Und man sieht auf den Bildern strahlenden Sonnenschein!
Eine
Waldpassage ging entlang der Steilküste, leider konnte man die vom
Fahrradweg aus nicht sehen, dafür das Meeresrauschen hören.
Um an die Ostsee zu kommen, musste man dann einen der Wege direkt zum
Strand nutzen. Etwas mehr als 20 km war die Rundtour lang.
Es
gab immer wieder diese herrlichen Ausblicke.
Bevor
ich die Insel wieder verließ, sah ich diese Pferde grasen.
Und
dann ging es weiter nach Rerik.
Besondere
Vorkommnisse gab es keine, aber der Fahrradweg war schon ganz gut frequentiert,
besser gesagt: sehr voll! Es fuhren einzelne Männer verschiedenen
Alters, dann einige Frauen, eher jüngere, etwa ab 30. Sonst aber
viele Gruppen, mal zwei oder drei Paare, zweimal ein Mann einmal mit zwei,
einmal mit drei Frauen. Vielleicht waren die dazugehörigen Männer
schon gestorben?
Bei einer Frau mittleren
Alters, die auf einem herrlichen Waldabschnitt wanderte, hielt ich an
und fragte sie, ob sie sich nicht durch die vielen Fahrradfahrer gestört
fühle. Nein, ich gehe immer ganz rechts, dann gibt es keine Probleme.
Sie hätte eine Frau kennen gelernt, die hat sich aber heute ein e-Bike
ausgeliehen. Aber das mache sie nicht. Denn eine andere Bekannte von ihr
ist damit gestürzt und liegt jetzt im Krankenhaus. Ich stellte fest,
dass mein Fahrrad mit den Gepäcktaschen ziemlich schwer war und gab
ihr im Prinzip recht; ohne Übung, nur mal eben so ein e-Bike auszuleihen,
das kann problematisch sein.
Nach insgesamt 64 km
hatte ich Rerik erreicht. In Rerik habe ich mich dann mit Google Maps
zum Hotel führen lassen, denn die vorher verwendete GPX - Datei führte
weiter nach Rostock, blieb sozusagen direkt am Wasser.
Beim Hotel fiel mir auf, dass alle, von der Mecklenburger Fahrradtour
GmbH ausgesuchten Hotels ein gutes Niveau hatten, Alle waren *** - Hotels.
Mein
Hotel, hinter mir das Salzhaff
Nach einer diesmal nur ganz kurzen Pause ging ich dann zur Strandpromenade
von Rerik, die erkannte ich wieder, sonst nichts, obwohl wir schon mal
vor Jahren eine Woche hier verbracht hatten. Aber ,,, dass es vieles mit
Sanddorn gibt, das hatte ich auch behalten. Auch nicht vergessen habe
ich, dass ich hier einen ehemaligen Schüler traf, der da wohl eine
Ferienwohnung hat.
Und hier, auf der Strandpromenade, kam ich endlich
zu dem bisher vermissten Eis, ich glaube, ich genehmigte mir sogar zwei!
Dazu die Sonne, 22°C, nur leichter Wind - herrlich!
Abendstimmung
am Hafen von Rerik, konnte ich von meinem Hotel aus sehen, wenn ich nach
rechts kuckte.
Mein Hotelzimmer
war im Erdgeschoss und hatte eine Terrasse, von der ich auf einen Spielplatz,
dahinter auf das Salzhaff blicken konnte; weiter rechts sah ich den Hafen.
Hier saß ich dann mit einem Fischbrötchen und einem Bier und
ließ den Tag ausklingen.
3.)
MI 21.06. von RERIK nach NIENHAGEN
Morgens
frischer Wind, sonnig. Es war nur eine kurze Tour bis Kühlungsborn,
aber durch Kühlungsborn durchfahren, das war, ich finde keinen Vergleich,
endlos durch ein Häusermeer fahren, eine Siedlung ohne Ende, Ferienhäuser,
Ferienhäuser, Ferienhäuser. Aber irgendwann war auch das zuende
und ich fuhr weiter Richtung Heiligendamm. Es war gegen 11, als ich dort
ankam, erhielt die Nachricht, wir kommen etwa um halb drei. Tja!
Das
Fahrrad konnte ich am Weg gut anketten und ging dann ein paar Schritte
zum Strand und legte mich in die Sonne, meine Weste war mein Kopfkissen.
Zur verabredeten Zeit schob ich das Fahrrad dann Richtung Seebrücke
und plötzlich stieß ich auf "meine Verabredung".
Ich hatte gedacht, dass sie mir auf dem Strandweg entgegen kämen,
aber es gibt doch noch einen anderen Weg, einen Fahrradweg, ich war den
Fußweg gefahren.
Gemeinsam fuhren wir
den kurzen, aber schönen Weg nach Heiligendamm. Hier war ich schon
mal. Diese Kulisse von alten Villen, die am Ufer "aufgereiht"
stehen, sind schon eigenartig; im Bild links setzt sich die Reihe fort.
Nicht unbedingt schön, Stichwort Bäder-Architektur. Die meisten
waren nun renoviert, zwei noch nicht!
Hier die Brücke
"live":
An
die Bahn "Molli" konnte ich mich erinnern, damals haben wie
damit auch eine Fahrt gemacht.
Ein Selfie von uns dreien, unterwegs nach Nienhagen, im Hintergrund ist
der berühmte Gespensterwald zu sehen.
Ein
Abendessen rundete den Abend ab. Draußen essen war möglich,
kaum Wind und warm!! Mir schmeckte es ausgesprochen gut, irgendwas mit
Fisch, ummantelt mit Ei und Senf.
4.)
DO 23.06. von NIENHAGEN nach Rostock
Der
Weg ist ja nur kurz.
Ich habe dann schon
mal Warnemünde kurz in Augenschein genommen, wo ich dann am Freitag
länger war. Ich fuhr dann nach Süden, entlang der Warne, die
ich aber nicht gesehen habe, und zum Teil entlang der B 103. In Rostock
führte mich der Navi dann zum Hauptbahnhof, zum Intercityhotel, wo
ich mich eingecheckt habe. Wie im Magdeburger Intercityhotel konnte ich
das Fahrrad mit dem Fahrstuhl in den Keller fahren, in einen Extra-Raum.
Die Gewitterwarnungen und das schöne Wochenende, das viel Andrang
vermuten ließ, brachte mich dazu, in Rostock für drei Übernachtungen
zu bleiben. Hinterher war das Wetter im Wesentlichen gut, sodass ich auch
hätte weiter fahren können, Richtung Rügen.
Das
war hier der Fußweg in die Innenstadt, den ich dann meist mit der
Straßenbahn gefahren bin.
Naja,
ich richtete mich in Rostock ein, war in der Kröpeliner Straße,
heiß!! In der Buchhandlung Hugendubel suchte ich mir lange einen
Roman aus, denn er musste bestimmte Bedingungen erfüllen: er musste
entspannend wie "Ferienlektüre" sein und durfte z b kein
Psychothriller sein. Ich habe lange gesucht und mich dann für das
Buch "Mrs Potts Mordclub" von Robert Thorogood entschieden.
Der Titel ist ja auch etwas martialisch, aber auf dem Klappentext steht,
dass es ein Roman ist, der eine gewisse Ähnlichkeit mit den Misses
Marple Romanen hat. (Hinterher war ich sehr zufrieden mit meiner Wahl.)
Da trank ich also meinen Kaffee und gönnte mir ein Schweinsohr dazu
und las in diesem Buch - herrlich!
Ich
saß auch öfter im Park am Springbrunnen an der Universität.
Ich
spazierte viel durch die Gegend, sah, dass die alte Stadtbefestigung in
großen Teilen erhalten war, und wenn ich das zweite Bild mit dem
Turm sehe, fällt mir nur ein: es war furchtbar heiß. Eis half
nicht viel, aber immerhin! ;-)
Zum Abendessen besorgte ich mir etwas und auch eine Flasche Bier, die
gab es teuer im Automaten im Hotel.
5.)
FR 24.06. Rostock und Warnemünde
Morgens
angenehm kühl, schönes Frühstück, den Fahrrad Akku
ganz aufgeladen und dann im Keller montiert. Dann in die S-Bahn nach Warnemünde.
31 °C (gefühlt 33°C). Zunächst ein kleiner Bummel am
Hafen; habe mir ne Sonnenmütze gekauft.
Da
pries man eine Hafenrundfahrt an und nach einem Eis war ich sofort dabei.
Es
war allerhand zu sehen, die verschiedenen Speicher Abferigungshallen.
Selbst ein Kreuzfahrtschiff Aida war da und die Fähre aus Dänemark
mit diesem komischen Turmaufbau. Der spart 10% Energie.
Dann ging ich zum Strand, die Fülle der Menschen und die Temperatur
brachten mir ein eindeutiges Mallorca-Feeling.
Zum
Tagebuchschreiben war es mir zu heiß, aber als ich auf die S-Bahn
warten musste, hab ich auf einer Bank im Schatten ein bisschen geschrieben.
Ich
fuhr also zurück und machte Siesta im Hotel. Gegen halb fünf
fuhr ich mit der Straßenbahn zum Neuen Markt, wo die Kröpeliner
Straße beginnt. Ich wollte einen Kaffee trinken, machte das auch,
heute ohne Schweinsohr.
Etwas
später fand ich eine schattige Bank an diesem tollen Brunnen, an
dem viele Kinder spielen.
Ich las meine Ferienlektüre.
Es war schon 7, eben saß ein älteres Ehepaar neben mir. Auf
einer Bank, etwas entfernt, saßen
ein paar Männer, die hatten relativ laute Musik, Rammstein und manches,
was mich an das M'era Luna erinnerte. Zwei jüngere Männer gingen
da vorbei, offenbar haben sie sich über die Musik beschwert, genau
weiß ich das nicht, die Worte könnte ich nicht hören,
nur die Gestik verfolgen. Jedenfalls ging ich vor dem Nachhauseweg per
Straßenbahn zu ihnen und lobte sie. Ich fand das notwendig, weil
sie etwas bedröppelt erschienen; sie hatten sich sehr gefreut.
Abends habe
ich mir was vom Vietnamesen geholt; Bier hatte ich schon kalt gestellt.
6.)
SA 25.06. Rostock
VORMITTAG
Heute morgen bin ich in die S-Bahn gestiegen und zu den Rostocker Messehallen
gefahren: die van-Gogh-experience war mein Ziel.
Bei meiner Station in Nienhagen wurde ich darauf aufmerksam gemacht, die
müsse ich mir unbedingt ansehen. Gegen 10 Uhr war ich da, der Andrang
war gering, deshalb musste man auf das geplante Zeitfenster nicht achten;
bestimmt 2,5 Stunden habe ich das erlebt.
Gleich am Anfang fotografierten sich die beiden Frauen, mit denen ich
die Ausstellung betrat, gegenseitig und ich bat eine von ihnen, mich auch
zu fotografieren.
Nachdem
ich mir einen ersten Eindruck verschafft hatte, saß ich auf einer
Bank und betrachte Reproduktionen seiner Gemälde. Dazu erklang Musik,
die in ihrer Sanftheit gut in die Ausstellung passt, z T klassisch.
Man hörte im Hintergrund einen englischen Kommentar zu einem Video
zum Leben van Goghs, dieses Video hatte ich mir später auch angesehen,
für die deutschen Untertitel war ich dankbar.
Dass
es nur Reproduktionen waren, störte nicht. So wanderte ich durch
die Ausstellung und kam dann in den Multimediaraum. Ich bezeichne ihn
mal so, auf dem Video kann man sehen, was ich damit meine. Hier saß
man auf Bänken und rundherum waren Bilder oder Farbeindrücke
zu sehen, die sich verwandelten, vermischten. Man wusste gar nicht, wo
man hinkucken sollte.
Gegen Ende gab es die Möglichkeit, van-Gogh-Bilder nach vorgegebenen
Umrissen auszumalen; Vorlagen und Buntstifte lagen parat. Als "Digital-Künstler"
habe ich das leider nicht gemacht, obwohl ich die Zeit gehabt hätte.
Sehr dumm!
Zum
Abschluss konnte man für 3 € Virtual Reality genießen,
für mich das erste Mal. Man wurde durch die Landschaften geführt,
in denen sich van Gogh bewegt hat, man ist quasi geflogen, dann stoppte
man vorübergehend, ein leere Bilderrahmen erschien und Die Landschaft
im Bilderrahmen verwandelte sich in ein Gemälde van Goghs. Sehr beeindruckend!
Ich drehte mich mal um und sah hinter mir die Gegend, durch die ich gerade
"geschritten" war. Es hat eine gewisse Ähnlichkeit mit
einem 3D-Film, der ist allerdings nur vor einem, in der VR ist man komplett
in einer anderen Welt. Schade, war viel zu kurz. Die Brille musste ich
die ganze Zeit festhalten, da sie mir nicht richtig angepasst wurde. Aber
was war das gegen das Eintauchen in die Farbenwelt eines van Goghs.
Ich war von allem begeistert, hab mir auch die Broschüre gekauft.
Dann
erinnerte ich mich an einen besonderen Film, das war bzw ist "Loving
Vincent".
3 Videos:
(1. Ein sehr informativer Trailer; 2. Video (engl),
das auf die Erstellung des Films eingeht, 3. Werke von van Gogh.)
Als ich zurück war, habe ich nachgesehen, ob ich ihn via Google
anschauen konnte, dort gibt es den und ich habe ihn mir gleich abends
nach meiner Rückkehr angeschaut: alles nur gemalt, in der Art
von van Gogh, die Menschen, die Häuser, die Landschaften = wahnsinnig
toll!!
Die Handlung: ein Brief sollte übergeben werden, es stellt sich
heraus, es ist der Brief eines Toten an einen Toten. Im Verlauf der
versuchten Übergabe (Wer soll den Brief denn jetzt bekommen?)
werden die Umstände des Todes van Goghs aus verschiedensten Blickwinkeln
dargestellt. - 37 Jahre ist er alt geworden.
Am überzeugendsten fand ich die Version, dass er bei einem mehr
oder weniger ernsten Streit versehentlich eine Kugel in den Bauch
bekommen hatte, mit dem möglichen Täter hatte er immer wieder
irgendwelche Händel. - Aber es ist letztlich unklar.
NACHMITTAG
Ich war dann wieder einen Kaffee trinken, habe diesmal Frankfurter Kranz
dazu gegessen, leider hatte ich das Buch vergessen.
Das Wetter war herrlich, trotz der Gewitterwarnungen auf der Wetter-App,
ich hatte eine kurze Hose an. Diesmal wanderte ich dann durch die östliche
Altstadt, lange an der erhaltenen Stadtmauer entlang, verwunderlich war
der gewaltige Höhenunterschied, mit dem ich gar nicht gerechnet hatte.
Irgendwann aß ich dann auch das unvermeidliche Eis.
Abends
habe ich dann gepackt, denn am nächsten Tag sollte es wieder zurück
gehen.
Ich wollte eigentlich wieder vietnamesisch essen, aber die hatten sonnabends
zu, da hab ich mir einen Döner geholt.
7.)
SO 26.06. von Rostock nach Wismar
Auf
der Rückfahrt habe ich eine andere Route genommen, nämlich Richtung
Bad Doberan über Kröpelin und
Neu-Buckow entlang der B 105.
Tja,
dass Heinrich Schliemann aus Neu-Buckow stammt, das wusste ich bisher
nicht. Bis hier bin ich jedenfalls gut durchgekommen. Dann bin ich zum
Salzhaff abgebogen, durch Blowatz, diesmal die Insel Poel links liegen
gelassen und nun auf meiner "alten" Route zurück nach Wismar
gefahren; insgesamt waren es 60 km.
In
Wismar war ich schon gegen halb zwei, machte nur eine kurze Pause und
stattdessen einen ausgedehnten Stadtbummel, war an einer riesigen Kirche
und habe tatsächlich sogar zwei Eis gegessen ...
...
bis ich gegen Abend zu dem berühmten Wasserspeicher kam. Hier hab
ich mich umgeschaut und dann beim !Alten Schweden" zu Abend gegessen.
8.)
MO 27.06. von Wismar nach Lübeck
Unterwegs
nach Lübeck habe ich manchmal angehalten, um den Blick auf die Ostsee
zu werfen.
Priwall war mir noch ein Foto wert.
Mein
Navi führte mich aber nicht durch den Herrentunnel, auf den ich mich
schon gefreut hatte, sondern auf eine Strecke ohne Tunnel in die Innenstadt
von Lübeck. Als ich die Türme vom Holstentor sah, wusste ich,
meine Fahrradtour Ostsee 1 ist beendet.
9.)
MO 28.06. von Lübeck nach Zeven
Mein
Auto (rot) stand nach meiner Fahrradtour brav in der Straße, direkt
gegenüber dem Hotel; allerdings bekleckert mit Lindensaft. Bevor
ich fahren konnte, musste ich erstmal die Scheiben frei machen, und
klebrig ist das Zeug. Ich fuhr das Auto dann in den Hof, um den Fahrradträger
zu montieren und mein Gepäck zu verstauen. Dann ging es durch die
Einfahrt des Hotels, zum Kreisel und schließlich zur Autobahn.