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1980 I "Prätorius? dafür hatten wir uns entschieden und als wir das stück in bremen in völlig alberner form sahen, standen wir vor der frage. was sollen wir tun? absetzen? wir wollten nicht zum gespött werden, so einen 1950er-jahre-film nachzuspielen. wir haben es doch gemacht, wie ... hier erst mal das programmheft der verfilmung mit dem autoren curt goetz:
vor dem hintergrund eines provisorischen vorhangs (damit haben wir uns später beschäftigt) liegt eine schülerin der 8. klasse. wie auch bei den physikern waren jüngere begeistert, bei uns mitmachen zu dürfen, denn wir hatten beschlossen, eine oberstufen-AG zu sein. wer aber von uns aus der SI "angeworben" wurde, durfte bleiben. prätorius also bei der arbeit mit schwester h, dahinter steht shunderson, der unheimliche mann. das sieht man schon auf diesem foto. von shundersen wird noch zu reden sein. kern des stückes ist die dummheit, die mikrobe der dummheit. prätorius hält darüber eine rede, das original ist hier verlinkt, ebenso der text - eignet sich für eine deutsch-klassenarbeit. für den deutsch-unterricht kann man auch den filmausschnitt verwenden. aber ... man muss verdeutlichen, dass der pathetische ton der rede den 1950er jahren durchaus entspricht, ebenso der redeinhalt. ob die darstellung der studentischen zuhörerschaft historisch richtig ist, bezweifle ich nur wenig, denn es gab einen riesenunterschied zwischen dieser studentengeneration und den studenten der 1968er. diese im film dargestellten studenten:innen hatten den 2. weltkrieg erlebt und wollten hochmotiviert neu anfangen. wahrscheinlich ist der inhalt der rede, die metapher der dummheit kritischer als die studenten es waren. wenn man also von dem pathos der 1950er jahre absieht, dann ist der inhalt gut und richtig - das fanden wir! wohl der grund, dass wir dieses stück dann doch aufgeführt haben. auch im textheft sieht man unser intensives bemühen, eine berechtigung des stückes abzuleiten. Prätorius' Rede über die Mikrobe der Dummheit |
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II Was war das nur für ein Kampf um diese Aufführung. Warum hatten wir dieses Stück überhaupt auf die Liste gesetzt und dann noch gewählt?? Wahrscheinlich war das Textheft bei der Theaterverlag-Auswahl. Das weiß ich nicht mehr. Aber wie im Programmheft und in meinem Wühlmausartikel immer erwähnt: unsere Fahrt nach Bremen (im Bus, finanziert von unserer Theater-AG-Kasse) und dann auch noch diese Vorstellung, die nicht zum Aushalten war. Selbst der Film ist bei weitem nicht so albern. Ich habe darüber ausführlich im Programmheft geschrieben. Den akademischen Ton habe ich nun ziemlich abgelegt und inhaltlich ist der Text sehr informativ. Shunderson ist nur eine Nebenfigur im Stück, bei uns wurde er zu einer der wichtigen Figuren des Stückes. Das lag an der besonders für ein Schülertheater enormen Wirkung einer kleinen Situation, die in meinem Wühlmaus-Artikel beschrieben wird:
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