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DIE SCHNEEKÖNIGIN


"J. Schwarz hat das Märchen positiv umgemodelt!"

Schwarz hat den Märchenerzähler und den Rat hinzugefügt;
genau das macht die Aufführung für Kinder besonders reizvoll!
Jana Lissovskaia

 

kate bush rangierte bei mir ganz oben. ich habe LPs (!!) gekauft und ihre lieder gerne gehört.

einmal las ich mit einem kurs das buch wuthering heigts von Emily Brontë (1847 erschienen). das lied dazu von kate bush habe ich oft gehört und in mein herz geschlossen. da wurde ich von englisch-kolleginnen im lehrerzimmer mal ganz freundlich zum gespräch gebeten. sie beschwerten sich bei mir, sehr sehr höflich zurückhaltend, dass ich im deutschunterricht doch keine englischen bücher lese solle/dürfe. (andere bücher wie 1984 und brave new world waren offenbar kein problem, denn die hatte ich auch auf dem programm.)
was habe ich dazu gesagt? - wuthering heights lese ich in einem kurs nie wieder! - vll! nein, hab ich auch nicht gemacht.
im kurs hatte ich die idee, zum ende der jeweiligen doppelstunde wuthering heights von kate bush zu spielen. o gott, der kurs fand das voll daneben. diese schreckliche hohe stimme, das kann man ja nicht aushalten. naja, sagte ich, engländerinnen haben eine für unsere begriffe hohe stimme, amerikanische frauen eine tiefe. (wäre mal interessant, dem nachzuforschen.) ich habe dieses lied bestimmt sechsmal im kurs gespielt, (so bin ich!) und langsam gewöhnten sich wohl manche daran, jedenfalls wollte eine schülerin von mir bzgl des liedes .... ja, was wollte sie eigentlich? - eine kopie des liedes!


". . . das Märchen DIE SCHNEEKÖNIGIN. Aber da war Werner längst auf dem Wege, ein Profi zu werden und Bernd Wölbern trat seine Nachfolge an." (wuehlmaus 52/1992)

kate bush ist so gewandet wie die schneekönigin eigentlich sein sollte: schwarz, unsere schneekönigin war ganz "in weiß". und wieder erlebten wir ein abenteuer, aber davon war am anfang keine spur zu sehen. nach romulus wollten wir irgendetwas ganz anderes machen. ein dritte-welt-stück war im gespräch, das erarbeiteten wir später, führten es aber nie auf. (ich gehe später noch drauf ein.) aber da entstand langsam ein gedanke, der sich entwickelte, so wie eine lawine in das tal rollt: ein kinderstück! ja, wir wollten etwas für kinder machen, mit nachmittagsvorstellungen. beim suchen stießen wir auf das theaterheft der schneekönigin von jewgenij schwarz nach dem märchen von hans christian andersen.

Die Schneekönigin ist ein Kunstmärchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen, eines seiner längsten und ausgefeiltesten sowie kompliziertesten und vielschichtigsten. Es handelt von einem kleinen Mädchen, das seinen von der Schneekönigin entführten Spielgefährten sucht. (wikipedia)

als wir uns schnell (!!) entschlossen hatten - das muss gegen ende des schuljahres nach romulus gewesen sein - gab es an der schule wieder eine projektwoche und wir kamen schnell auf die idee, die projektwoche für uns zu nutzen. eine theater-ag-gruppe wurde uns genehmigt. dass nicht-theater-ag-mitglieder mitmachen dürften, das war für uns sowieso klar :-) und so bastelten wir theater-plakate, aufstellbare kulissen (ca 1 m breit und ca 2 m hoch), einen vorhang für die bühne (!) wieder ein programmheft. die materialien bezahlten wir mit unseren aufführungserlösen. was hatten wir bei dieser ganz anderen vorbereitung für einen spaß!

als wir nach den sommerferien mit der eigentlichen theaterarbeit begannen, hatten wir schon vieles fertig. trotzdem war noch vieles zu erledigen, z b musste diese tolle idee für das bühnenbild des eispalastes, in dem man den gesuchten kai sehen konnte, technisch überlegt und dann umgesetzt werden. als wir uns darüber klar waren - wir konnten unsere in der prowo gebauten kulissen gleich verwenden - dauerte der probe-aufbau des bühnenbildes anfangs bestimmt ne stunde, bei den aufführungen - musste spontan aufgebaut und abgebaut werden - waren wir nach 5 minuten fertig!!! wir konnten es selbst kaum fassen und bekamen dann sogar beifall für das bühnenbild! das machte uns glücklich, aber es war noch gar nicht alles!

die erarbeitung des stückes ging also erst im nächsten schuljahr los; die rollen hatten wir aber schon verteilt. zunächst die bilder von der projektwoche, sie stammen aus dem programmheft, das leider nicht so ein high-light war wie das von romulus. aber dafür wurden wir durch unser kinder-publikum völlig überrascht!!

die beiden beim sägen der holzlatten für die kulissen


 

die plakatmaler waren wirklich fleißig; manchmal war ich auch dabei.

 

bei uns war immer was los und deshalb bekamen wir oft besuch!

 

was mache ich da an den holzlatten?

 

es ist mir bis heute nicht klar, wie er das geschafft hat, eine richtige vorhangaufhängung zu erstellen.
außerdem wurde der vorhang aus schwarzem stoff genäht.
da habe ich leider kein bild, aber vll kommt noch eines.

einen richtigen vorhang - das war unser werk! (von r?- ich erfrage das.)

 


 

< SCHAUT AUF DEN LINK!
 wir haben doch noch plakate gemalt??
das kommt jetzt! die schwarz-weiße
verkleinerung ist der link zu unserer
farbenprächtigen arbeit.

 

unsere nächste aufführung wurde also
die schneekönigin
von jewgenij schwarz, nach h c andersen

Die Schneekönigin (der dänische Titel lautet: Snedronningen) ist ein Kunstmärchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen, eines seiner längsten und ausgefeiltesten sowie kompliziertesten und vielschichtigsten. Es handelt von einem kleinen Mädchen, das seinen von der Schneekönigin entführten Spielgefährten sucht. Wie viele andere Märchen Andersens thematisiert auch dieses das kleine Glück der einfachen, guten Leute und ist humorvoll und ironisch. Die Suche des Mädchens spielt sich in traumartigen Szenerien ab. ( https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Schneekönigin )

bei der durchsicht vieler textbücher hat uns die theater-version von j. schwarz am besten gefallen.


"Am 28.10. begannen wir mit den ersten Proben. Vorher waren schon einige Textstellen geändert worden und die Rollen verteilt. Wir begannen die Theater-AG um 13.30 Uhr mit Tee trinken und dem Kuchenessen, die von den Mitgliedern der AG extra gebacken wurde.

Die ersten lustigen Schwierigkeiten hatten wir bei der Kussszene, die Bernd u. Silke zu spielen hatten. Nachdem man sich erst mal geeinigt hatte, wer nun wen küssen sollte und auf Wange oder Mund, ging es zum praktischen und damit schwierigeren Teil. Nachdem aus einigen Ecken schon vorm 1. Versuch aufgeregtes Gelächter kam, konnten sich "die Geplagten" kaum noch verkneifen zu sagen, "Wenn du so tolle Ideen hast, mach's doch selber vor!" Doch dazu kam es dann doch nicht mehr, was vielleicht daran lag, dass mit "Ruhe oder ich lasse den Saal räumen", zur Konzentration aufgerufen wurde. [nicht von mir! jb] Jedenfalls ging "die Sache" dann doch noch ganz gut "über die Bühne", aber davon könnt bzw. konntet ihr euch ja nun selbst überzeugen." (programmheft s.12f)

 

 

"Dann im II. Akt musste Stefan uns von seinen schauspielerischen Fähigkeiten überzeugen. Sehr schwer war es für ihn, den flattrigen Bewegungen des Raben tierisch zu imitieren. Als dann Volker auf die Idee kam, den Raben auch noch "räbisch" sprechen zu lassen, wurden Stefans Nerven, die schon stark unter dem ewigen "Kra, Kra, Kra" gelitten hatten, fast zum Zerreißen strapaziert. Doch dann wurde von allen Anwesenden bei der Probe nur noch mit "Gurrlauten" gesprochen, bis es bei Stefan auf einmal klickte und er jetzt so super gurrt, als wenn er niemals anders gesprochen hätte."

 

 

"Wenig Schwierigkeiten hatte Bernd S., sich mit der Rolle des Rats zu identifizieren. Wir alle waren total begeistert über das wahnsinnig(e) (tolle) Lachen, das er ohne zu üben sofort drauf hatte. Selbst bei privaten Gesprächen beginnt er bzw. beginnen andere, (sich), ihn dabei zu ertappen, den Worten "Dummes Zeug" hinzuzufügen. vom rat hören und sehen wir später.

Auch die Rolle der kleinen Räuberin wurde mit Alex richtig besetzt. Sie konnte ihre Art total beibehalten, musste nur noch brutalere Züge annehmen (diese entsprachen wirklich nicht ihrem Wesen!!!)" rechts beim sägen und links in voller "montur".

"Bettina und Kay [als die Gerda im Stück und Bernd W. in Wirklichkeit] (vielleicht werden sie ja nächstes Jahr von einer Jugendzeitschrift zum Traumpaar /83 gewählt), sind auch total in ihren Rollen aufgegangen." (programmheft s.12f)

ich habe gar kein foto, auf dem beide zusammen sind. naja, sie sucht ihn ja. aber dafür andere fotos; hier erstmal bernd w., also kay, noch ganz aufgehoben bei seiner großmutter (probe) und ...


naja, dann gab es noch die regie, gemeinsam mit der prinzessin und dem rentier,
links daneben noch der prinz. (was macht der nur?)

 

"Das war's eigentlich schon. Ach so, aus Zeitgründen fand bei uns das Teetrinken und Kuchenessen immer während der Proben statt.
Damit ihr vielleicht auch einen kleinen "Nachgeschmack" habt, hier ein Rezept, nach dem Kay seinen Kuchen (selbst) gebacken hat:"
(programmheft s.12f)


unsere Aufführung im St.-Viti-Gymnasium in Zeven

Vor dem Vorhang erscheint der Märchenerzähler.
Er trägt einen Gehrock, einen Degen und einen breitrandigen Hut. "Auf der Welt gibt es verschiedene Menschen", sagt er, "Schmiede, Köche, Ärzte, Schüler, Apotheker, Lehrer, Kutscher, Schauspieler, Wächter. Ich aber bin Märchenerzähler. Und wir alle, die Schauspieler, die Lehrer, die Schmiede, die Ärzte, die Köche, die Märchenerzähler, wir alle arbeiten und wir alle sind notwendige, unentbehrliche, sehr gute Menschen. Zum Beispiel, gäbe es nicht mich, den Märchenerzähler, würdet ihr heute nicht im Theater sitzen und niemals erfahren, was mit einem Jungen geschah, der hieß, der... Doch, pssst... Stillschweigen! Schnipp-schnappschnurre, purre-baselurre!" (1)

das ist er also, der märchenerzähler. er erzählt die geschichte nicht nur,
sondern spielt in dem stück auch mit und hilft, wo er kann.

Dann geht der Vorhang auf: Ein Winterabend. Wir befinden uns in der Dachwohnung der Großmutter, Kay und Gerda sind da und spielen und sie bekommen ganz unerwartet Besuch von einem unfreundlichen Fremden, einem reichen Kommerzienrat, der unbedingt ihre Rosen haben will, um sie teuer weiterzuverkaufen. Die Großmutter weigert sich jedoch, vor allem, weil die Blumen ein Geschenk ihres Untermieters, des Märchenerzählers, sind und man Geschenke nicht verkaufen dürfe. Der Fremde kündigt an, sich dafür zu rächen und sich bei seiner Königin, der Schneekönigin, zu beschweren. (2)

 

 

"Dummes Zeug!"

Ja, Gerda und Kay fürchteten sich zu recht: ein unangenehmer Zeitgenosse.

Die Schneekönigin erscheint kurz darauf und will Kay mitnehmen; sie bietet dem Jungen dafür ein Leben in ewigem Wohlstand. Als Kay sich weigert, gibt die Schneekönigin ihm zum Abschied einen Kuss (siehe das Probenfoto), wodurch sich das Herz des Jungen in einen Eisklumpen verwandelt. Nur wenig später hängt sich Kay mit seinem Schlitten an den Pferdeschlitten der Schneekönigin und wird entführt. (2)

Als er im Frühjahr noch immer nicht zurückgekehrt ist, macht sich Gerda auf die Suche nach ihrem Bruder. Das Rabenpaar Karl und Klara ...

 

erzählt ihr, dass Kay möglicherweise der Bräutigam der Prinzessin Elsa geworden sei und bringt Gerda zum Schloss.

 

Bei dem Prinzen handelt es sich jedoch nicht um Kay, sondern um einen jungen Mann namens Klaus. Hier im Schloss spielen die Prinzessin und Klaus "Pferdchen" ...

... und "Verstecken - eins - zwei - drei ...

Prinzessin Elsa und Klaus haben durch die geschwätzige Krähe, einer Verwandten von Karl und Klara, jedoch schon von Gerda und Kay gehört und stellen dem Mädchen eine goldene Kutsche zur Verfügung, damit Gerda sicher zum Palast der Schneekönigin gelangen kann, um Kay zu retten. (2)
Das klappt aber nicht, denn der Rat ist ins Schloss gekommen und überredet den König, Gerda gefangen zu nehmen. Aber da ist schon der Märchenerzähler zur Stelle und versucht das zu verhindern.

 

Doch der Rat ist gefährlich, er lässt sich nicht so leicht austricksen und überwindet sogar den Märchenerzähler.

 

Der Rat hat die Oberhand gewonnen!


Wie es weiter geht mit Gerda, mit Kay, sieht man dann nach der Pause, die diesmal ziemlich lang sein musste, weil die Kinder es so wollten.

 


P A U S E


Und in der Pause geht es hinter den Kulissen hektisch zu, selbst der König, die Prinzessin und die Räuber müssen mit anpacken!


 


Mit Hilfe der Prinzessin und Klaus können die beiden schließlich entkommen. Um Gerda doch noch aufzuhalten, setzt der Kommerzienrat eine Räuberhauptfrau und deren Bande auf die Goldkutsche an. Die Räuber freuen sich über die leichte Beute und wollen Gerda dem Kommerzienrat ausliefern. Als aber die Tochter der Räuberhauptfrau Gerda als Spielkameradin für sich behält will, beauftragt der Kommerzienrat einen der Räuber, das Mädchen umzubringen. (2)

Gerda in der Hand der Räuber - (Der Undercover-Märchenerzähler ist aber schon da; rechts)

Dieser schleicht sich nachts zu Gerda in die Räuberhöhle, entpuppt sich aber als der verkleidete Märchenerzähler und befreit sie. Die Räubertochter ertappt die beiden bei der Flucht, lässt sich schließlich aber erweichen, Gerda gehen zu lassen und gibt ihr sogar ihr sprechendes Rentier mit, das den Weg zum Palast der Schneekönigin kennt.

 

Als Gerda den Palast der Schneekönigin erreicht, ist diese unterwegs, um den Frühling aufzuhalten.

 

Kay soll in der Zwischenzeit das Wort „Ewigkeit“ aus Eissplittern zusammensetzen; als Belohnung hat ihm die Schneekönigin die ganze Welt und ein paar neue Schlittschuhe versprochen.

 

Für unser Bühnenbild haben wir extra Beifall bekommen.

 

Der innerlich vereiste Kay weigert sich zunächst mit Gerda mitzugehen, taut aber wieder auf, als er von seiner weinenden Schwester umarmt wird und sie ihm von zu Hause erzählt.

Als die beiden den Palast bereits verlassen haben, taucht plötzlich die Schneekönigin auf und versucht, die Geschwister zurückzuhalten; jedoch vergeblich, da Gerda vor nichts mehr Angst und Kay kein kaltes Herz mehr hat.
Die Nachricht von Kays Rettung verbreitet sich schnell unter allen Freunden, die Gerda auf ihrer Reise getroffen hat. Die Großmutter schließt ihre Enkelkinder glücklich in die Arme und der Märchenerzähler meint, dass nichts und niemand sie jemals trennen könne, solange sie alle immer zusammenhalten würden. (2)

 

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Jana LissovsKaya, Schauspielerin und Regisseurin ( HAZ )

"Da habe ich Andersens „Schneekönigin“ gelesen und fand sie brutal und düster, hoffnungslos und endgültig. Jewgeni Schwarz bringt in diese Geschichte eine unendliche Liebe hinein, die alles besiegen kann. Damit atmet das Märchen sozusagen auf. Zudem charakterisiert Schwarz seine Figuren sehr modern, auch sprachlich, völlig anders als Andersen. Bei Schwarz beispielsweise ist der König nie nur König. König sein ist zwar sein Beruf, eigentlich aber ist der Mann alleinerziehender Vater und nicht gewohnt zu teilen. Ein anderes Beispiel ist die Räuberhauptmännin. Schwarz charakterisiert sie als Anführerin der Räuberbande, aber eben auch als Witwe, die ihre Brötchen halt mit Räuberei verdient und so ihre Tochter durchbringt."


1 docplayer.org
2 https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Schneekönigin_(1967)#Handlung

unser PROGRAMMHEFT

das titelbild der schneekönigin, leider nicht so aufregend wie der titel des heftes davor und das danach.

In Erinnerung an unsere grandiosen Aufführungen sage ich allen nochmal DANKE!!

auf den nächsten seiten des heftes folgen fotos, die oben schon gezeigt wurden.
stellvertretend hier dieses foto, das zuvor fehlte.

 

Seite 7

 

Die Liebe
ist wie eine wilde Rose in uns
unerforschbar vom Verstand und ihm
nicht untertan.
Aber der Verstand ist wie ein Messer in uns,
Zu schneiden der Rose
durch tausend Zweige
einen Himmel

Reiner Kunze

Seite 12 / 13

 

Seite 10 / 11

und die mitwirkenden sollten noch was zum besten geben:

Link: der vollständige Text des Märchens von H C Andersen (maerchen.com)

Wir spielten die Fassung von Jewgenij Schwarz, die Fassung mit dem Märchenerzähler.

Interview der mehrfach erwähnten russischen Schauspielerin
Jana Lissovskaia über die Fassung von J. Schwarz
(HAZ)

Auszug aus dem HAZ-Artikel über J. Lissovskaia; Charakterisierung des Stückes:
Ihre Augen funkeln wie Schneekristalle, ihr Haar glitzert wie Raureif. Klar wie der Wintermorgen ist ihre Stimme, doch sie ist eiskalt: die Schneekönigin. In ihrem frostigen Palast hoch im Norden hält sie Kai gefangen. In seinem Herzen steckt ein Eissplitter. Ohne Erinnerungen an das Leben mit Gerda und der Großmutter fügt er Tag für Tag Kristallpuzzle aneinander. Gerda und die Großmutter aber haben ihn nicht vergessen. Längst ist Gerda unterwegs, um Kai zu finden und nach Hause zurückzubringen. Auf ihrem Weg muss sie Gefahren und Abenteuer bestehen. Doch das Mädchen ist mutig, und seine Tränen besitzen die Kraft, Herzen zu erweichen. Unterwegs findet Gerda Freunde: großzügige Königskinder, ein kaltblütiges Räubermädchen und ein sprechendes Rentier. Mit ihrer Hilfe tritt sie der Schneekönigin entgegen. Das Märchenstück über die verführerische Schönheit des Bösen und die selbstlose Kraft der Liebe war der erste Bühnenerfolg des russischen Schauspielers, Lektors und Schriftstellers Jewgeni Schwarz, der mit seinen Märchendramen weltberühmt wurde.

Die SCHNEEKÖNIGIN
PUBLIKUM I

 

 

wir haben nach unserem gescheiterten versuch eines 3.-welt-stückes "mangrovia liegt nicht hinter dem mond" etwas ganz anderes machen wollen und so sind wir auf ein kinderstück gekommen. bei der auswahl des theaterverlages - auf anfrage bekommt man mehrere texthefte zur auswahl - haben wir uns recht schnell für die schneekönigin entschieden, aber nicht für die originalfassung von andersen, sondern für die von j. schwarz. eine russische schauspielerin, die sich "nach deutschland verliebt hat," begründet das sehr klar: "j. schwarz hat das märchen positiv umgemodelt!"

"Der Kuss der Schneekönigin verwandelt Kais Herz in einen Eiszapfen. Gerda macht sich mit dem Märchenerzähler auf einen gefahrvollen Weg in den hohen Norden, um ihren verzauberten Freund aus dem kalten Schloß zu befreien. Sie begegnet großzügigen Königskindern und dem heimtückischen König, einem brutalen Räubermädchen, das keine Tränen sehen kann, einem sprechenden Rentier und immer wieder dem eiskalten Kommerzienrat, der als Spießgeselle der Schneekönigin vor nichts zurückschreckt. Das unsterbliche Märchen, im spannenden Wechsel epischer und dramatischer Elemente erzählt."
https://www.henschel-schauspiel.de/de/werk/3040

so entschieden wir uns für dieses stück. zuvor war noch die projektwoche im zuende gehenden schuljahr, wo wir schon vieles vorbereiten konnten, die plakate malen, gerüste bauen, eine vorhangaufhängung für die bühne bauen, einen vorhang herstellen (ein wahnsinn!! ein ganz großer dank dafür an stefan und rita!!).
alles das ist schon von mir dokumentiert worden:
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- 791-794


aber wurden wir überrascht oder war uns das gleich klar?
ein märchenstück "erwartet" ein kinderpublikum und ein kinderpublikum hat nachmittags vorstellung. als ich die videokamera (VHS, analog) vor der aufführung bei mir zuhause hatte, habe ich ein selbstinterview gemacht
und auch die kinderaufführungen erwähnt:

LINK: der Regisseur 1983 - für die schrecklichen Farben kann ich nichts.
aufgenommen hab ich das mit der geliehenen VHS-Kamera.

Nein, uns war das nicht klar!!
was wir uns damit einhandeln würden, das wurde uns erst klar, als es soweit war. SO EIN LEBENDIGES PUBLIKUM!! was für eine sensation! wir wurden völlig überwältigt von den kindern!!

meinen bericht über das publikum habe ich aus bestimmten gründen in zwei teile geteilt, zunächst also hier der teil_1, die fotos:

was man auf den fotos nicht zeigen kann: in der pause war kein halten mehr. die aufgewühlten kinder fanden den bösen kommerzienrat und bedrängten ihn, sie freuten sich über den märchenerzähler, sie erzählten mit der prinzessin und näherten sich ehrfürchtig der schneekönigin.

 

1. der rat in bedrängnis

der märchenerzähler hilft dem rat natürlich nicht!

 

2. die schneekönigin

sie unterhält sich mit mädchen und jungen aus dem publikum, auf dem dritten bild mit stefan, der diesmal nur eine verkleidete rolle spielte, aber beim nächsten stück eine der hauptpersonen wird.

 

3. die prinzessin

 

4. und zwei weitere fotos aus dem publikum

 

 


bernd in der rolle des bösen kommerzienrates schaut hoch zum publikum; er hatte ja ordentlich zu leiden!
was sagte er noch? "Dummes Zeug!"


ich hatte extra ein fotolabor eingerichtet und dieses foto habe ich dann selbst gemacht, entwickelt und vergrößert.
was war das ein aufwand früher!

 

 

 

Die Schneekönigin
Publikum - 2. Teil
die Zeichnungen

Wie wir überrascht waren von den spontanen Äußerungen der Mädchen und Jungen, vor allem bei dem Gewusel in der Pausenhalle, so wurden wir einige Wochen später nochmal überrascht. Es erreichte uns der Brief eines Rektors einer der Grundschulen, die unsere Aufführung besuchten.

Die Kinder hatten im Kunstunterricht ihren Theaterbesuch "verarbeitet"
und uns ihre Werke geschickt!

 

Viele Zeichnungen stellten wir im Schaukasten in der Pausenhalle aus.

 

Eigentlich wollte ich die Originale scannen, aber ich fand sie leider nicht (mehr). Stattdessen habe ich einige Zeichnungen aus obigem Foto vergrößert und bearbeitet, dadurch zwar etwas verfremdet, aber die Zeichnungen behalten ihren Reiz, zumal die Atmosphäre, in der diese Bilder "erlebt" wurden, spürbar ist.

Der Rat war eine sehr beachtete "böse" Figur!

Es gab einige Schlosszeichnungen, auch das muss sie sehr beeindruckt haben. Als Gerda mit den Raben auftritt (1), spielen Prinz und Prinzessin Kinderspiele (2, 3), obwohl sie keine Kinder mehr sind. Aber sie wollen Gerda gleich helfen. Sogar gegen den Willen des Vaters, der mit dem Rat verbündet ist. Als es dann brenzlig wird, hilft der Märchenerzähler (4).

 

 

 

Und dann fährt Gerda mit der Kutsche fort, wird dann aber bald von der Räuberbande überfallen. Da hilft aber das Räubermädchen Gerda weiter, was aber dem Räubermädchen aber nicht so leicht fällt. Aber schließlich trennt sie sich von ihrem Rentier.

Schließlich findet sie ihn im Palast der Schneekönigin! Deshalb zum Abschluss nochmal dieses Bild, wie Kay im Eispalast auf seinem Thron sitzt.

 

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